Grosse Irrtümer um Verhütungsmittel
Laut einer Online-Befragung wissen Frauen viel Medizinisches über das Verhütungsmittel „ Pille“. Über die richtige Einnahme hingegen sind immer noch viele Frauen und Mädchen verunsichert und das kann „fatale“ Folgen haben.
Der internationale Pharmakonzern Wyeth, weltweit führend im Bereich Woman Health Care, suchte nun den Beweis und befragte per Internet Mädchen und Frauen zu ihrem Verhütungswissen. Das Ergebnis: Das Know-how der meisten kann sich durchaus sehen lassen - allerdings gibt es doch immer wieder Irrtümer, die "gravierende" Folgen haben können.
“Einmal Pille vergessen macht nichts“
"Einmal die Pille zu vergessen macht nichts - die empfängnisverhütende Wirkung bleibt trotzdem aufrecht." So denkt ein Teil der Frauen laut Testergebnis. Ein Irrtum: Die falsche Anwendung einer Verhütungsmethode, wie auch die der Pille, kann den Verhütungsschutz beinträchtigen und dazu führen, dass Frau schwanger wird. "Gerade zum Thema "Pille vergessen" grassieren unter den Frauen diverse Irrtümer, sagen Fachexperten des Woman Health Care.
Sie bekommen Anfragen wie: "Ich habe gestern wieder die Pille vergessen und daraufhin heute zwei geschluckt. Ist der Empfängnisschutz noch wirksam?" Die klare Antwort: NEIN! Die richtige Vorgehensweise: Packung fertig nehmen und in diesem Zyklus zusätzlich verhüten. Denn es stimmt auch nicht, dass Frau, wenn sie die Einnahme vergessen hat, sofort mit der restlichen Packung aufhören und auf die Regelblutung warten soll. Das glaubt aber ein Gutteil der Frauen - so die Onlinebefragung.
Grosses medizinisches Wissen rund um die Pille
Beindruckt sind die Experten vom Wissen der Teilnehmerinnen um den medizinischen Hintergrund der Pille: So wissen knapp drei Viertel, dass die Pille das Heranreifen von Eizellen in den Eierstöcken verhindert. Und immerhin ein Drittel der Befragten weiss, dass die Pille auch einen Einfluss auf die Gebärmutterschleimhaut hat, wodurch die Samenzellen schwerer in den Gebärmutterhals gelangen können. Jede zehnte Frau glaubt allerdings, dass die Pille nur in der Zeit der Einnahme und nicht in den pillenfreien Tagen wirkt.
“Sicherer Schutz vor Empfängnis, kein Schutz vor Aids“
Erfreulich ist das Ergebnis zum Thema Aids: Alle Befragten sind sich darüber im Klaren, dass die Pille nicht vor Aids schützt . Die meisten wissen auch, dass die empfängnisverhütende Wirkung der Pille fast ausschliesslich durch eigene Einnahmefehler beeinträchtigt werden kann.
Lediglich sechs Prozent denken, dass bei manchen Frauen die Pille einfach nicht wirkt. Dementsprechend hält auch der Grossteil der Befragten die Pille für die sicherste Verhütungsmethode - weit vor Kondom, Verhütungsring und -pflaster.
Auch über Wechselwirkungen mit andern Medikamenten wissen die meisten Frauen Bescheid. Alkohol hat keinen Einfluss auf die Pille, was jedoch 8% der Frauen glauben. Hingegen kann unter Alkoholeinfluss natürlich mal die Einnahme der Pille vergessen gehen oder die Wirkung des Verhütungsmittels geht durch Erbrechen verloren.
Mythos: Pilleneinnahme muss unterbrochen werden
Hartnäckig hält sich übrigens die Meinung, die Einnahme der Pille sollte von Zeit zu Zeit unterbrochen werden. "Ich denke, dieses Gerücht stammt noch von den Anfangszeiten der Pille, wo die Hormondosis so stark war, dass von Fachleuten Pillenpausen empfohlen wurden. Mittlerweile sind aber alle Pillenpräparate so niedrig dosiert , dass eine Unterbrechung nicht notwendig ist", erklärt ein Experte.
Infos zur Verhütung stammen von Frauenarzt, Zeitschriften und Schule
Übrigens, dass sich die Frauen mit dem Thema "Verhütung" intensiv auseinander setzen, geht auch aus einer anderen Umfrage hervor, bei der 500 Mädchen und Frauen im Alter von 14 bis 40 Jahren zu ihrem Verhütungsverhalten befragt wurden. Demnach schätzen Frauen ihren Informationsstand zum Thema Verhütung als "sehr gut" bis "gut" ein.
Wobei sich ältere Frauen besser informiert fühlen als die unter 25-jährigen. Wichtigste Informationsquelle ist laut dieser Studie der Gynäkologe (80%), vor allem für Frauen über 26 Jahren. Danach folgen (Frauen-) Zeitschriften, die von 28 Prozent der Befragten angegeben werden. Interessant ist, dass bei den jungen Frauen jedes dritte Mädchen ihr Wissen aus der Schule bezieht.
15.03.2010