Gut Hören: Ein Hörgerät bringt Lebensqualität
Die Schweizer Initiative Hear the World hat sich im Rahmen der Studie „Hören ist Leben“ mit dieser Frage beschäftigt und ist auf spannende Erkenntnisse gestossen. So zeigt sich unter anderem: Wer dank Hörgerät wieder besser hört, hat mehr Freude, Erfolg und weniger Stress im Beruf als Menschen mit einem unversorgten Hörverlust.
Meetings, Telefonate, ein Schwatz mit den Kollegen: Kommunikation spielt eine zentrale Rolle im Berufsalltag und entscheidet oft über Erfolg und Misserfolg. Was aber, wenn genau diese Kommunikation durch einen Hörverlust beeinträchtigt ist?
Die Schweizer Initiative Hear the World ist im Rahmen der Studie „Hören ist Leben“ auf spannende Erkenntnisse gestossen. So zeigt sich unter anderem: Wer dank Hörgerät wieder besser hört, hat mehr Freude, Erfolg und weniger Stress im Beruf als Menschen mit einem unversorgten Hörverlust. Jeder siebte Schweizer Hörgeräteträger gab sogar an, dass er seinen Job ohne Hörgerät nicht bewältigen könnte.
Mit Hörgerät entspannt durch den Arbeitsalltag
76 % der befragten Schweizer mit Hörgerät stellen fest, dass sie wieder normal arbeiten können, seit sie ein Hörgerät tragen. Jede/r Siebte ist sogar überzeugt, dass er/sie ihrer Arbeit ohne Hörgerät unmöglich nachgehen könnte. Hohe 85 % gaben an, dass sie dank Hörgerät wieder aktiv an Meetings und Gesprächen mit den Kollegen teilnehmen können; auch Telefonkonferenzen stellen für 63 % der Schweizer Befragten mit Hörgerät kein Problem mehr dar. Keine Selbstverständlichkeit, wenn man bedenkt, dass 26 % der Befragten mit einem unversorgten Hörverlust berichten, dass sie sich aufgrund ihrer Hörminderung nicht mehr richtig in Besprechungen einbringen können, für 28 % wird ein einfaches Telefonat zur Herausforderung und 13 % machen Fehler, weil sie etwas nicht verstehen.
Kein Wunder also, dass Schweizer Hörgeräteträger weniger Stress im Arbeitsalltag haben (27%) als diejenigen mit einem unversorgten Hörverlust (36%). „Neben den alltäglichen Herausforderungen im Berufsleben kommen für Menschen mit Hörminderung noch weitere psychische Stressfaktoren hinzu. Vor allem in Meetings oder bei Telefonkonferenzen fällt es schwer, den Gesprächspartnern zu folgen und sich aktiv zu beteiligen. Ständig nachfragen ist unangenehm und kann unprofessionell wirken. Betroffene fühlen sich nicht selten ausgeschlossen und haben oft Angst vor Missverständnissen. Darunter leidet nicht nur die Leistung, sondern vor allem auch das Selbstwertgefühl“, erläutert Prof. Dr. med. Martin Ohlmeier, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Kassel/Deutschland.
03.09.2012