HIV/Aids: Frauen und Mädchen besonders gefährdet
Das weibliches Geschlecht scheint besonders anfällig für die Immunschwächekrankheit Aids zu sein. Dies berichteten Forscher am aktuellen Kongress zu Aids-Impfstoffen in Lausanne.
Die Wahrscheinlichkeit, dass HIV-infizierte Frauen an Aids erkranken sei doppelt so hoch wie bei Männern, wie aus neuen Studien hervor ginge. Im südlichen Afrika sei die Gefahr für weiblich Personen sich mit dem HI-Virus anzustecken sogar sechs mal so hoch. Dies hätte biologische, soziale und wirtschaftliche Gründe, sagte Catherine Hankins vom UN-Aidsbekämpfungsprogramm UNAIDS.
Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren machen bis zu 62 Prozent der jungen Leute in Entwicklungsländern aus, die mit HIV oder Aids leben müssen, schreibt die WHO (Weltgesundheitsorganisation), die den Kongress mitorganisiert.
Deswegen müsse die weibliche Komponente stärker in klinische Tests für mögliche Impfpräparate einbezogen werden, hiess es in Lausanne. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Entwicklung vorbeugender und therapeutischer Aids-Impfstoffe in den nächsten zehn Jahren etwa zehn bis fünfzehn Milliarden Euro kosten werde.
Am "AIDS Vaccine'04"-Kongress nehmen rund 800 Wissenschaftler teil. Er wird zusammen mit dem Universitätshospital Lausanne (CHUV) und EuroVacc veranstaltet, einer in der Schweiz eingetragenen Stiftung, die sich der Entwicklung von Impfstoffen gegen Aids und andere Infektionskrankheiten widmet.
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01.09.2004