HIV, Aids: Schlecht aufgeklärte Jugend
Die Sexualaufklärung der Jugendlichen im Kampf gegen HIV-Infektionen und Aids ist vor allem in Entwicklungsländern extrem schlecht. Dies das Ergebnis einer internationalen Tagung in Berlin.
Noch nie war die Zahl der Jugendlichen und heranwachsenden Menschen so hoch wie heute.
Fast die Hälfte der Bevölkerung, vor allem in den Entwicklungsländern, sei gegenwärtig unter 25-jährig, so die Experten am "4. Internationalen Dialog Bevölkerung und Entwicklung" in Berlin.
Das Sexualverhalten dieser meist sehr dürftig aufgeklärten Jugendlichen trage einen entscheidenden Beitrag zur Verbreitung von HIV-Infektionen bei.
Sieben Prozent der 15-24-Jährigen in den Sub-Saharaländern seien HIV-positiv. Ihre Zahl mache etwa die Hälfte aller weltweit HIV-Infizierten aus.
Die Experten sehen die Ursachen vor allem darin, dass die Jugendlichen zwar bereits sexuell aktiv seien, zum Teil auch unfreiwillig, aber praktisch nicht aufgeklärt. Die Mediziner kritisierten auch, dass die Hauptbotschaft von entsprechenden Kampagnen vor allem die Enthaltsamkeit als Präventionsmittel vor Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten propagierten und die Nutzung des Kondoms aussen vor lasse.
Anstelle von Scham und Tabuisierung sollten Offenheit und Ehrlichkeit stehen und die Teenager zu einem verantwortungsvollen Sexualleben hinführen. Es brauche das Engagement aller Staaten, um der unaufhaltsamen Ausbreitung von Aids weltweit Gegensteuer zu geben, dies die Forderungen der Experten.
Die Tagung wurde von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, der KfW Entwicklungsbank, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, dem Familienplanungsverband International Planned Parenthood Federation in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Pharmaunternehmen Schering durchgeführt.
16.11.2005