HPV-Impfung: Fördert sie riskantes Sexualverhalten bei Frauen?
Befürchtungen, dass die HPV-Impfung, welche vor einer Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus und damit vor Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs schützen kann, Frauen zu einem riskanten Sexualverhalten animieren könnte, wurden in einer Datenanalyse nicht bestätigt.
Das Humane Papilloma Virus (HPV) und Untergruppen davon werden für die Entstehung von Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs verantwortlich gemacht. Seit einigen Jahren wird die HPV-Impfung Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren, möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt, empfohlen.
Forscher analysierten für eine Studie Daten von insgesamt 208'111 Frauen im Alter von 12 bis 18 Jahren. Rund 21'000 der Frauen hatten die HPV-Impfung bekommen. Diese wurden mit rund 187'000 Frauen, die nicht geimpft waren, verglichen. Die Forscher interessierte, ob geimpfte Frauen riskanter lebten und sich eher eine sexuell übertragbare Erkrankung zuziehen als nichtgeimpfte.
Die Zahl der sexuell übertragbaren Krankheiten (sogenannte STD sexually transmitted diseases) war in der Gruppe der geimpften Frauen im Jahr vor der HPV-Impfung höher als bei den nichtgeimpften. Im Jahr nach der Impfung stieg die Rate der STD bei den geimpften Frauen von 4.3 auf 6.8, bei den nichtgeimpften von 2.8 auf 4.2. pro 1'000 Frauen an. Das heisst, die Rate der sexuell übertragbaren Erkrankungen war zwar bei den geimpften Frauen höher als bei den nichtgeimpften. Die Unterschiede bestanden aber bereits vor der HPV-Impfung.
Es scheint also, dass die HPV-Impfung nicht zu einem riskanteren Sexualverhalten bei den Frauen führt, da die Zahl der STD bereits vor der Impfung höher lag als bei den nichtgeimpften. Die Befürchtung, dass eine Impfung gegen sexuell übertragbare Krankheiten, wie die HPV-Impfung, die Frauen zu einem riskanteren Verhalten verleitet, wurde hiermit nicht bestätigt.
17.02.2015 - Ana