Häufige Antibiotikum-Behandlungen erhöhen Resistenzrisiko
Antibiotika-Resistenzen nehmen weltweit zu. Anhand von Infektionen der Luftwege sowie der Harnwege belegen Forscher, dass das Resistenzrisiko nicht nur für die Allgemeinheit zunimmt, sondern dass sich die Resistenzgefahr bei jedem einzelnen Patienten nach einer Antibiotikum–Behandlung erhöht.
Sie fanden 24 entsprechende Studien: 22 beinhalteten die Behandlung von Infektionen und zwei Untersuchungen eine experimentelle Therapie bei Gesunden. Zwei Monate nach einer antibiotischen Behandlung war das Risiko für eine Resistenz bei Patienten mit einem Harnwegsinfekt auf dasselbe Medikament 2.5 Mal grösser als ohne Antibiotikatherapie; nach 12 Monaten war dieses Risiko lediglich noch um 33% erhöht. Bei Patienten mit einer Luftwegsinfektion war dieses Risiko nach 2 und 12 Monaten fast um das zweieinhalb Fache erhöht. Je länger die Behandlung dauerte und je häufiger Antibiotika eingenommen wurden, desto grösser war die Resistenzrate.
Fazit der Autoren: Patienten, welche in der Hausarztpraxis wegen Harn- oder Atemwegsinfektionen mit Antibiotika behandelt werden, entwickeln häufig eine Resistenz auf das Medikament. Kurz nach Behandlungsschluss ist dieses Risiko am höchsten und kann bis zu einem Jahr andauern.
26.05.2010