Hautkrebs: Früherkennung rettet Leben
Die Schweiz verzeichnet im internationalen Vergleich besonders viele Hautkrebs-Neuerkrankungen pro Jahr. Die Schweizerische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie führt deshalb in der Woche vom 12. bis 16. Mai 2014 die Nationale Hautkrebs-Kampagne 2014 durch. In deren Zentrum steht die Früherkennung von Hautkrebs. Zahlreiche Dermatologinnen und Dermatologen bieten kostenlose Erstuntersuchungen der Haut an.
Die Nationale Hautkrebs-Kampagne der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (SGDV) möchte die Bevölkerung nicht nur für die Bedeutung von Sonnenschutz sensibilisieren. Sie zielt darauf ab, die Menschen dazu zu bringen, Veränderungen ihrer Haut selbst wahrzunehmen.
Wenn Hautkrebs in einem frühen Stadium entdeckt und behandelt wird, können die meisten Patienten geheilt werden. Im Rahmen der Hautkrebs-Kampagne führen die Universitätsspitäler Basel, Bern, Zürich, Lausanne und Genf sowie weitere Kliniken und zahlreiche Praxen in der Woche vom 12. bis 16. Mai 2014 kostenlose Erstuntersuchungen durch. Dabei wird geprüft, ob es sich bei Muttermalen um gefährliche oder harmlose Hautveränderungen handelt.
Schweiz: Hochrisikoland für Hautkrebs
Jeder dritte Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Hautkrebs. Die Schweiz steht punkto Anzahl der Neuerkrankungen von Hautkrebs gemäss Bundesamt für Statistik nach Australien an zweiter Stelle. In unserem Land erkranken pro Jahr weit über 2‘000 Menschen am sogenannten schwarzen Hautkrebs. Der weisse Hautkrebs ist gar noch häufiger.
Besonders schädlich: Wechsel von wenig auf viel Sonneneinstrahlung
Über die Gründe hierfür lässt sich nur spekulieren. Als Hauptursache vermutet Prof. Ralph Braun, Leiter der Arbeitsgruppe Dermato-Onkologie der SGDV und Leitender Arzt am UniversitätsSpital Zürich, den häufigen Wechsel zwischen Phasen intensiver Sonnenexposition und Phasen ohne Sonneneinstrahlung: «In der Schweiz gibt es viele Menschen, die im Büro arbeiten, wo sie kaum der Sonne ausgesetzt sind. Geniessen diese Menschen dann in ihrer Freizeit die Sonne, ist der damit verbundene plötzliche Anstieg der UV-Strahlung wie ein Schock und besonders schädlich». Wer an Weihnachten in die Karibik fliegt, sollte sich deshalb gut vor der Sonne schützen (mit Kleidung, Hut, Mütze, Sonnenbrille, Sonnenschutzcreme) und die Sonne zwischen 11 und 16 Uhr meiden.
Neue Behandlungsansätze machen Hoffnung
Nicht alle Menschen besitzen das gleich hohe Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Besonders betroffen sind etwa Menschen mit heller Haut, vielen Muttermalen und Hautkrebs in der Familie. Die Ärzte behandeln Hautkrebs mit unterschiedlichen Methoden. Etwa chirurgisch, mit Medikamenten (Chemotherapie) oder mit Strahlen (Radiotherapie). Neue Hoffnung machen Ansätze, bei denen die gestörten Signalwege der Krebszellen gezielt unterbrochen werden und Methoden, die das körpereigene Immunsystem im Kampf gegen den Krebs unterstützen.
06.05.2014