Hepatitis-A durch Muscheln
Jede fünfte Muschel aus dem Mittelmeer ist laut dem Münchner Tropeninstitut mit Hepatitis A infiziert. Verzicht oder Schutz?
Jedes fünfte Tier gelte als „hochinfektiös“. Die Münchner Tropenmediziner haben eine Studie der nationalen Gesundheitsbehörde Rom selbst überprüft.
„Die Ergebnisse sind eine Erklärung dafür, warum ein Grossteil der Hepatitis-A-Fälle, die nach Deutschland importiert werden, nach den Ferien auftreten“, so Prof. Thomas Löscher, Leiter des Tropeninstitutes. Die in der Studie untersuchten Muscheln stammten aus fünf Regionen Süditaliens.
Nach Angaben des Tropeninstitutes sind allerdings nicht nur Miesmuscheln aus Italien verunreinigt. Andere Studien hätten entsprechende Befunde für solche Meeresfrüchte aus Griechenland und Spanien geliefert.
„Wer gerne Muscheln oder Schalentiere isst, sollte geimpft sein“, rät Thomas Löscher. Eine Impfung gegen die so genannte Gelbsucht sei auch noch kurzfristig vor Reisebeginn möglich. Der beste Schutz gegen die Leber-Infektion beim Muschelessen ist jedoch gutes Abkochen: Temperaturen über 70 Grad töten die Erreger.
Moos- oder Miesmuscheln
Miesmuscheln gehören zu den beliebtesten Muschelarten. Sie setzen sich wie Moos an Steinen und an dem unter Wasser gelegenen Pfahlwerken fest, daher nennt man sie auch Pfahlmuscheln. Die Bezeichnung 'Miesmuschel' ist keineswegs abfällig für das leckere Weichtier in den dunkelblauen Schalen, es ist mittelhochdeutsch und heisst übersetzt 'Moosmuschel'.
Miesmuscheln isst man von September bis März. Sie leben in allen Meeren, besonders gern in den nördlichen, werden aber auch künstlich gezogen.
Die hier im Handel angebotenen Muscheln stammen meistens aus dem Wattenmeer zwischen den Ostfriesischen Inseln, wo sie grosse natürliche Bänke bilden.
Miesmuscheln kann man in vielfältigen Variationen zubereiten. Auch als Verfeinerung und Zutat für andere Speisen ist sie hervorragend geeignet, so darf sie zum Beispiel bei keiner Paella fehlen.
Zu beachten ist, dass man Muscheln nur mit fest verschlossenen Schalen verwendet. Die Schalen selbst dürfen sich erst in heissem Wasser öffnen.
Vor der Zubereitung sind sie gründlich unter fliessendem Wasser abzubürsten und die Fäden (Bysusfäden) dabei zu entfernen.
Am besten lassen sich Miesmuscheln mit einem Paar bereits geleerter Schalen essen. Man greift das Muschelfleisch damit und zieht es aus seinen Schalen heraus.
10.05.2004