Hepatitis C: Versteckte Ansteckungsgefahr
Bei 45% der Hepatitis-C-Betroffenen ist die Übertragungsursache unklar und die meisten Betroffenen wissen nicht, wie es zur Ansteckung kam. Zu diesem Ergebnis kommen Experten der Hepatitis Care.
Allein in Deutschland gäbe es 800'000 Menschen, die mit dem Hepatitis C-Virus infiziert seien. Von denen wissen nicht mal die Hälfte von ihrer Ansteckung oder haben eine Ahnung wie sie sich mit dem Virus infiziert hätten. Betroffen können alle Menschen sein, nicht nur Drogenabhängige, Alkoholabhängige oder Homosexuelle, wie oft behauptet wird.
Das Hepatitis-C-Virus wird durch infiziertes Blut übertragen zum Beispiel über offene Wunden, offene Schleimhäute, Bluttransfusionen oder aber auch mit infiziertem Drogenbesteck oder unsterilen Tätowiernadeln.
Das Hepatitis C-Virus ist erst sei 1989 bekannt und konnte bis dahin unbemerkt durch Bluttransfusionen übertragen werden. Heute ist diese Ansteckungsgefahr sehr selten, da die meisten Spitäler in den Industrieländern mit einem gut organisierten Blutspendedienst und entsprechenden Vorabklärungsmöglichkeiten ausgerüstet sind.
Gefährdet sind vor allem medizinisches Personal und Reinigungspersonal, die mit infiziertem Blut in Kontakt kommen können. Die Übertragung durch Geschlechtsverkehr ist sehr gering, ausser es bestehen Erkrankungen wie Herpes oder Verletzungen im Genitalbereich. Häufiger Partnerwechsel und Sexualverkehr ohne Kondomschutz erhöhen die Ansteckungsgefahr.
Hepatitis C kann auch durch kontaminierte Spritzennadeln, wie z.B. bei Drogengebrauch, oder durch das Benutzen unsteriler Instrumente beim Tätowieren oder Piercen übertragen werden. Prinzipiell besteht bei jeder Verletzung mit unsterilen Gegenständen, die Blutkontakt hatten, Ansteckungsgefahr.
Entscheidend für den Verlauf der Erkrankung ist eine möglichst frühzeitige Entdeckung und der Beginn der entsprechenden Behandlung. Damit kann die Lebenserwartung der Betroffenen gesteigert werden.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit über einen längeren Zeitraum können erste Symptome einer Hepatitis C-Infektion sein. Gewissheit kann aber nur die Laboruntersuchung (erhöhte Leberwerte, sogenannte Transaminasen) geben. Bei Verdacht auf Hepatitis B oder C kann ein Antikörpertest durchgeführt werden, der die Diagnose bestätigt.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.hepatitis-care.de, eine Website zum Thema Hepatitis der Roche Deutschland GmbH mit Unterstützung der deutschen Leberhilfe.
23.03.2005