Hepatitis C durch Tätowierung häufig
Bei etwa einem Drittel aller Hepatitis C Erkrankungen lässt sich keine genaue Ursache feststellten. Da das Hepatitis-C-Virus aber über Blutkontakt übertragen wird, ist es naheliegend, dass auch Tätowierungen unter Verdacht geraten.
Erstmals haben Forscher des International Journal of Infectious Diseases in einer Studienanalyse belegt, dass es sich lohnt, bei Hepatitis C-Infektion unklarer Ansteckungsquelle nach Tätowierungsverfahren zu forschen.
Beim Tätowieren werden zwischen 80 und 150 Hautpenetrationen durchgeführt. Das Virus kann so mit der Farbe oder mit unsauberem Besteck leicht in die Haut gelangen. Steriles Arbeiten zeichnet also den professionellen Tätowierer aus.
Eine Umfrage der Universität von British Columbia in Vancouver zeigte, dass in den USA jeder 3. unter 30-Jährige ein Tattoo trägt, in Kanada 8% der Schüler ein Tattoo tragen und 21% den Wunsch haben, sich ein Tattoo stechen zu lassen.
Nach ersten Schätzungen sind die Forscher überzeugt, dass 6% aller Hepatitis C-Infektionen in Kanada mit einem Tattoo zusammenhängen. Die Forscher konnten 83 Studien, welche die Ursache von Hepatitis C-Infektionen untersucht hatten, analysieren und stellten fest, dass Tätowierte um mehr als doppelt so häufige an Hepatitis C erkranken wie Nichttätowierte.
Besonders hoch war dieser Anteil bei Drogenkonsumenten (keine injizierten Drogen): Mit Tattoo war das Risiko für eine Hepatitis C-Infektion um mehr als das Fünffache höher. Eine andere Untergruppe der Teilnehmer waren Gefängnisinsassen: Bei ihnen war das Hepatitis-C Risiko um 12 bis 25% erhöht, wenn eine Tatöwierung vorlag. Die Forscher interpretieren dies damit, dass Gefängnisinsassen sich häufig von anderen Gefängnisinsassen tätowieren lassen und dass hier bestimmt die Hygiene vernachlässigt wird.
11.08.2010