Herz leidet unter Stress
Auch gesunde Menschen können herzkrank werden. Diesem Phänomen gingen Forscher nach und entdeckten, dass bei Stress die Produktion eines Proteins angekurbelt wird. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt.
Die typischen Risikofaktoren wie Rauchen, zu hoher Blutdruck, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes können zu Herzerkrankungen führen, das ist bekannt.
Warum körperlich gesunde Menschen durch Stress, Ärger oder Feindseligkeiten herzkrank werden, darüber rätselten amerikanische Wissenschaftler und sie fanden heraus: Die psychischen Faktoren kurbeln die Produktion des Eiweissstoffes C-reaktives Protein (CRP) an, das auch eine Rolle bei Herzerkrankungen spielt.
Mittels Fragebogen eruierten die Forscher bei 121 Studienteilnehmern die psychische Befindlichkeit. Die Teilnehmer mussten sich dazu äussern, ob sie ausgewogen und ruhig oder eher reizbar und leicht verärgert seien.
Blutproben zeigten, dass bei Männern und Frauen, die sich eher als häufig erregbar und /oder auch traurig beschrieben, der CRP-Wert zwei bis drei Mal höher war als bei den eher ruhigeren Teilnehmern.
Feind des Immunsystems: Stress
Die Forscher hatten bereits in früheren Untersuchungen nachgewiesen, dass Stress bei leicht erregbaren Menschen die Produktion der (Stress-) Hormone Noradrenalin und Adrenalin ankurbelt. Diese Hormone wirken auf das Immunsystem und aktivieren Gene, die leichte, aber chronische Entzündungsprozesse auslösen. Die Entzündung wiederum ruft das für das Herz gefährliche C-reaktive Protein auf den Plan.
Auch Raucher sowie Patienten mit hohem oder ungünstigem Cholesterinwert sowie Diabetes haben erhöhte CRP-Werte im Blut.
CRP ist ein Eiweiss (Protein), das in der Leber gebildet wird. Es ist ein Entzündungsparameter wie die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit, der Leukozytenanstieg und die Temperaturerhöhung.
16.02.2005