Herzgesunde Ernährung nach Herzinfarkt senkt Sterberate
Heute weiss man, dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf die Herzgesundheit hat. Forscher analysierten medizinische Daten aus zwei grossen Gesundheitsstudien an ausschliesslich medizinischem Personal. Sie untersuchten den Einfluss einer strikten herzgesunden Ernährung nach einem Herzinfarkt.
Beide Studien beobachten seit mehrerenJahren die Gesundheit von Krankenschwestern, respektive von männlichem, medizinischem Personal – unter anderem auch hinsichtlich des Einflusses der Ernährung auf die Gesundheit. Alle Teilnehmer hatten zu Studienbeginn weder eine Herzgefässerkrankung, noch war bei jemandem ein Krebs oder ein Schlaganfall aufgetreten. Im Verlauf der Studie erlitten alle Teilnehmer einen Herzinfarkt.
Alle 4 Jahre wurden mit einem speziellen Ernährungs-Fragebogen Daten zur Ernährung erhoben und die Ernährungs-Qualität nach einem Punktesystem mit bis maximal 100 beurteilt. Je herzgesünder sich die Teilnehmer ernährten, umso höher war die Punktezahl. Als herzgesund galt eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Protein aus weissem Fleisch (Fisch und Geflügel), Nüssen, Soja und gesunden Fetten (Olivenöl, etc.). Verglichen wurde unter anderem auch die Ernährungsqualität in der Zeit vor und nach dem Herzinfarkt.
Es zeigte sich, dass sich die Ernährungsqualität insgesamt nach dem Herzinfarkt verbesserte, insbesonderedurch vermehrten Konsum von Getreiden (Ballaststoffe) sowie durch die Reduktion von rotem Fleisch oder Fleischprodukten (Wurst und Co.) und Transfettsäuren.
In der Beobachtungszeit bis Mitte 2008 starben 451 Frauen und 682 Männer. Die Frauen überlebten einen Herzinfarkt im Schnitt etwa 8.7 Jahre, die Männer etwa 9 Jahre. Je besser sich die Teilnehmer an die herzgesunden Ernährungsempfehlungen hielten, desto kleiner war das Todesrisiko. Wurden die Empfehlungen strikt eingehalten war das Todesrisiko um 24% kleiner, als bei jenen Teilnehmern, die sich nicht oder kaum an die Empfehlungen hielten. Und: Je besser die Empfehlungen bereits vor dem Herzinfarkt eingehalten wurden, desto kleiner war sowohl das Herztod- wie auch das Gesamttodesrisiko.
Interessanterweise war der schützende Effekt der Ernährung kleiner, wenn Alkohol ausgespart wurde; dies würde die bisherige Annahme einer gewissen schützenden Wirkung von moderatem Alkoholkonsum (Rotwein) untermauern, wie die Forscher kommentieren.
Sicher ist, dass die herzgesunde Ernährungsweise sowohl das Risiko für Herzgefässerkrankungen und damit das Herztodrisiko, als auch das Gesamtsterberisiko senkt. Und: Eine Ernährungsumstellung lohnt sich auch nach einem Herzinfarkt.
18.09.2013