Herzinfarkt - Risikofaktoren gesichert
Wissenschaftler am europäischen Kardiologenkongress sind sich einig, dass das Herzinfarkt-Risiko zu neunzigprozentiger Sicherheit mit neun Faktoren zusammenhängt. Demnach wäre das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, voraussehbar.
Anhand dieser Studie kommen die Wissenschaftler zum Schluss, dass bis zu 90 Prozent des Herzinfarkt-Risikos mit Hilfe von neun leicht messbaren Faktoren vorhersagbar sei. Am gefährlichsten sei, so die Experten: Zigarettenrauchen und Missverhältnisse der verschiedenen Blutfette.
Nikotinstopp, eine gesunde Ernährung sowie mehr Bewegung könne zu einer 80prozentigen Verringerung des Infarktrisikos führen. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass Lebensstil-Änderungen praktisch für alle Menschen (weiblich und männlich) gälten, egal welcher ethnischen Gruppe dies angehören würden.
"Die Studie zeigt, dass die beiden wichtigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt Zigarettenrauchen und ein ungünstiges Verhältnis von Blutfetten sind, die zusammen die Prognose von zwei Drittel aller Herzinfarkten ermöglichen", so Studienkoordinator Salim Yusuf von der kanadischen McMaster University.
"Zusätzliche Risikofaktoren sind weiter hoher Blutdruck, Diabetes, Bauchfett, Stress, fehlender täglicher Konsum von Obst und Gemüse und fehlende tägliche Bewegung", führt der Experte aus. Die Wissenschaftler räumen auch ein, dass geringe Alkoholmengen eine gewisse Schutzwirkung zeigen würden.
Da sich weltweit anhand der neun Faktoren das Herzinfarkt-Risiko vorhersagen lässt, sei eine Vorbeugung kardiovaskulärer Krankheiten (Krankheiten, die die Herz-Kranzgefässe betreffen) sehr einfach und könne weltweit fast gleichlautend sein, meint Yusuf.
"Das ist bemerkenswert und wird unsere Auffassung von einer Herzinfarkt-Prävention verändern. Es bedeutet, dass wir in der Lage sein sollten, die Mehrheit der Herzinfarkte in jüngeren Jahren zu verhindern", meint der Fachmann. Die Studie zeige nachdrücklich, dass das Risiko, das durch Tabakgenuss verursacht wird, unabhängig von der Anwendungsart bei Jüngeren noch höher ist als bei Älteren.
Die INTERHEART-Studie wurde in 52 Ländern durchgeführt und sorgte unter Herz-Spezialisten für grosses Aufsehen. Sie wird am 11. September im Fachjournal The Lancet veröffentlicht.
17.02.2005