Herzinfarkt: Nach Nikotinstopp auf das Gewicht achten
Spätestens nach einem Herzinfarkt wird ein Rauchstopp notwendig. Leider legen viele Patienten nach der Nikotinentwöhnung an Gewicht zu. Dies kann zu Bluthochdruck führen, was das Herzrisiko erneut ansteigen lässt. Dies hat ein Forscherteam der McGill University in Montreal belegt.
Sie rekrutierten dazu 179 Patienten nach einem Herzinfarkt, da gerade bei diesen Patienten ein Rauchstopp äusserst notwendig wird, aber auch das Gewicht nicht ausser Acht gelassen werden darf. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer war zu Beginn der Studie bereits Übergewichtig.
Alle Studienteilnehmer unterzogen sich nach dem Herzinfarkt einer neunwöchigen Therapie mit einem Medikament zur Rauchentwöhnung und wurden danach halbjährlich hinsichtlich der Gewichtsentwicklung untersucht.
Nach der Rauchentwöhnung wurden die Teilnehmer in 3 Gruppen eingeteilt: Konsequente Nichtraucher (92), Gelegenheitsraucher (49), regelmässige Raucher (38).
Alle Teilnehmer schafften es, ihren Zigarettenkonsum deutlich zu reduzieren oder ganz einzustellen. Weniger Nikotin bedeutete aber auch bei allen Teilnehmern schlussendlich mehr Gewicht: Die durchschnittliche Gewichtszunahme lag bei 4 Kilogramm, bei einem Drittel sogar bei mehr als 5 Kilogramm innerhalb 12 Monaten. Es zeigte sich auch, dass Raucher tatsächlich weniger an Gewicht zu legten. Strenge Nichtraucher nahmen nämlich im Schnitt 4.8 Kilogramm zu, unregelmässige und regelmässige Raucher hingegen nur 2-3 Kilogramm.
Als wäre dies noch nicht genug: Mit der Gewichtszunahme stieg sowohl das Risiko für einen Bluthochdruck sowie dafür, einen Diabetes zu entwickeln. Bei 5% der Teilnehmer, die nach dem Rauchstopp Gewicht zulegten, stiegen die Blutzuckerwerte derart an, dass sie medikamentös behandelt werden mussten.
Die Forscher fordern deshalb konsequente Gewichtskontrollen bei diesem Patientengut, da ansonsten die Vorteile des Nichtrauchens auf das Herzkreislaufsystem mit der Gewichtszunahme wieder zunichte gemacht werden.
26.03.2014