Herzschwäche: Lebensstilländerungen helfen
Von
(Doris Zumbühl)
Am Europäischen Herzkongress in Helsinki berichteten Mediziner zu nicht-medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten bei Herzschwäche.
Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine Funktionsstörung des Herzmuskels (Myokardinsuffizienz), wobei das Herz nicht mehr in der Lage ist, seine volle Pumpleistung zu bringen.Mehr zum Thema
Als Hauptursachen für eine ungenügende Pumpleistung des Herzens gelten die Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und ein hoher Blutdruck oder die Herzkranzgefässerkrankung (Koronare Herzkrankheit, als Folge der Arterienverkalkung).
Empfehlungen bei Herzschwäche
- Vom rigorosen Salzverzicht in der Nahrung kommt man eher weg. Der vernünftige, eher niedrige Konsum von Kochsalz scheint aber sinnvoll.
- Wassereinlagerungen durch übermässige Flüssigkeitszufuhr sollten vermieden werden. Aber auch hier sind die Experten nicht mehr restriktiv: der Betroffene soll nach Durstgefühl (aber auch hier in vernünftigem Mass) trinken und nicht nach vorgeschriebener Menge. Durst und Wohlbefinden des Patienten können so massiv verbessert werden. Die Konstanz in der Aufnahme von Flüssigkeit ist wichtig (nicht an einem Tag fast nichts und am nächsten 3 Liter).
- Es wird eine proteinreiche Ernährung empfohlen.
- Gesättigte Fette und trans-Fettsäuren sollten durch einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden (also wenig tierische, dafür mehr pflanzliche Fette).
- Ausgeglichener Elektrolythaushalt durch genügende Zufuhr von Mineralstoffen und Spurenelementen.
- Regelmässiges körperliches Training verbessert die Leistungsfähigkeit. Zur Zeit ist eine Studie in Gange, bei der untersucht wird, wie sich das körperliche Training auf die Sterblichkeitsrate auswirkt.
Wie bisher gilt bei Herzschwäche: absoluter Verzicht auf Alkohol und Nikotin, tägliche Kontrollen des Körpergewichts (Wassereinlagerungen!) sowie zuverlässige Medikamenteneinnahme.
Tellmed, Dr. med. Daniel Desalmand
27.09.2006
27.09.2006
Doris Zumbühl
Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.