Hirnforschung: Verlustängste bei Auktionen führen zu überrissenen Geboten
Bei Teilnehmern einer Kleinststudie fanden Mediziner aus New York mittels Magnetresonanztomografie heraus, dass Angst vor Verlust den Wettbewerb in Auktionen antreibt. Die Studie erschien im Fachblatt Science.
Die 17 Teilnehmer der Studie wurden, während sie entweder an einer Auktion oder an einer Lotterie teilnahmen, einer fMRI unterzogen.
Wenn die Teilnehmer gewannen, waren keine Veränderungen im Belohnungssystem (sogenannten Striatum) festzustellen. Verloren die Spieler, war der Aussschlag bei der Auktions-Gruppe grösser als bei der Lotteriergruppe. Der Ausschlag verstärkte sich umso mehr, je höher der Preis über dem eigentlichen Wert des Ersteigerungsgutes lag.
Ausserdem zeigte sich, dass die Angst vor Verlust – und sei es auch nur hypothetisch – häufig grösser war als die Freude an einem tatsächlichen Gewinn. Und: Auch hypothetische Verlustangst verleitete die Teilnehmer zu Geboten über den eigentlichen Wert des Gegenstandes hinaus.
Die Hirnforscher führen dieses Phänomen auf den verstärkten Wettbewerb und damit auf soziale Verlustängste zurück, welche im Belohnungssystem des Gehirns angesiedelt sind.
01.10.2008