Hirnschlag: Plötzlicher kurzer Blutdruckanstieg als Risiko
In Folge eines hohen Blutdruckes kann es zum Zerreissen von geschwächten Blutgefässen im Hirn kommen. Forscher haben nun acht Triggerfaktoren identifiziert, welche das Risiko einer solchen Gefässruptur erhöhen. Dazu gehören unter anderem starkes Naseputzen, körperliche Anstrengung und Kaffee.
Wenn eine sackartige Ausstülpung eines Blutgefässes (Aneurysma) im Hirn platzt, kommt es zu einer Hirnblutung.
Folge: Schädigung des Gehirns oder Tod. Während 3 Jahren haben die Forscher 250 Patienten mit einer Hirnblutung nach Aneurysma-Riss nach potentiellen Auslöser des Gefässrisisses befragt.
Anhand des strukturierten Fragebogens konnten sie aus 30 möglichen 8 deutliche Trigger, welche mit einem erhöhten Gefässruptur-Risiko in Verbindung gebracht werden konnten, herausfiltern:
- Kaffeekonsum
- Cola-Konsum
- Wut
- Erschrecken
- Starke Anspannung beim Stuhlgang
- Geschlechtsverkehr
- Naseputzen
- Starke körperliche Belastung
Kaffeekonsum sowie starke körperliche Belastung vor dem Ereignis wurden am häufigsten angegeben (10.6%, respektive 7.9%) und müssen deshalb als bedeutendste Risikofaktoren angesehen werden. Die stärkste Risikoerhöhung im Einzelfall erfolgte jedoch durch Erschrecken (23-fach erhöhtes Risiko).
Fazit der Autoren: Die 8 identifizierten Trigger erhöhen das Risiko für eine Ruptur von Gefässausstülpungen (Aneurysmen). Dabei ist eine kurze plötzliche Erhöhung des Blutdrucks ausschlaggebend. Klar ist, dass diese Trigger gesunde Gefässe nicht platzen lassen. Ein chronisch hoher Blutdruck, welcher durch Übergewicht, Rauchen, Bewegungsmangel oder Dauerstress entstehen kann, schwächt allerdings die Gefässe und damit steigt das Risiko für eine Gefässruptur und eine Hirnblutung.
Etwa 2 Prozent der Bevölkerung haben - vielfach unbemerkt - ein Gehirn-Aneurysma. Die meisten sind ungefährlich. Der Riss hat aber eine bedrohliche Hirnblutung zur Folge, welche mit bleibenden Gehirnschäden oder Tod enden kann. Weibliches Geschlecht, Alter, Rauchen und Alkohol sowie chronischer Bluthochdruck sind wichtigste Risikofaktoren dafür.
11.05.2011