Hirnstimulation verbessert Rehabilitation nach Schlaganfall
Wahrnehmungsausfälle nach einem Hirnschlag können durch Magnetstimulation langfristig vermindert werden. Zu dieser wichtigen Erkenntnis für die Selbstständigkeit der betroffenen Patienten im Alltag kommt das Inselspital in einer neuen Studie.
Deshalb können sie mit Gegenständen links zusammenstossen, oder beispielsweise die linke Tellerseite nicht ausessen. Verantwortlich für die Wahrnehmungsausfälle ist eine Hyperaktivität derjenigen Hirnhälfte, die nicht vom Schlaganfall betroffen war.
Wissenschaftler der Universitätsklinik für Neurologie und des Departements Klinische Forschung am Inselspital haben in Zusammenarbeit mit Kollegen des Luzerner Zentrums für Neurologie und Neurohabilitation herausgefunden, dass diese Hyperaktivität durch Magnetstimulation am Schädel gemindert und so die Wahrnehmung langfristig verbessert werden kann. In der renommierten Zeitschrift Brain publizierten sie die Ergebnisse einer Studie mit 24 Patienten zwischen 32 und 76 Jahren.
Wiedergewonnene Lebensqualität
Die Studie ergab, dass Patienten, die während zwei Tagen acht Therapieeinheiten mit Magnetstimulation erhielten, nicht nur kurzfristig ihre Wahrnehmungsfähigkeit in der linken Raumhälfte verbessern konnten, sondern sogar über 3 Wochen nach der Therapie hinweg. Zwei Vergleichsgruppen, bei denen eine Stimulation lediglich simuliert wurde bzw. die keine Therapie erhielten, schnitten dagegen wesentlich schlechter in neuropsychologischen Tests ab.
Es konnte erstmals gezeigt werden, dass eine nicht-invasive Stimulation des Gehirns die Alltagsfähigkeiten von Neglect Patienten signifikant und über Wochen andauernd verbessern kann. Ergänzend zu anderen routinemässig eingesetzten rehabilitativen Massnahmen nach Schlaganfällen kann Hirnstimulation Patienten helfen, ihre Selbstständigkeit im Alltag besser zurückzugewinnen, und dies offenbar unabhängig von deren Alter.
16.08.2012