Hitzewellen schaden Menschen mit Lungen- und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Grosse Hitze und hohe Ozonwerte verursachen nachweislich Todesfälle, machen zusätzliche Spitalaufenthalte nötig und vermindern die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Erkrankungen von Lunge, Herz und Kreislauf.
Das Klima wandelt sich, und Spezialisten prognostizieren, dass vermehrt sommerliche Hitzewellen auftreten werden. Diese können besonders für betagte Personen und Menschen mit Krankheiten von Lunge, Herz und Kreislauf gefährlich werden.
Der Jahrhundertsommer 2003 hat auch in der Schweiz Todesopfer gefordert: 975 zusätzliche Todesfälle waren während der Hitzewelle zu beklagen. Grosse Hitze belastet Herz, Kreislauf und Atmung. Die normale Wärmeregulation (Schwitzen, Erweiterung der Blutgefässe) ist besonders bei älteren Personen schnell überfordert. Es drohen Kreislaufkollaps, Austrocknen des Körpers, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Hitzschlag und im schlimmstem Fall der Tod.
Zudem stellen die durch Luftverschmutzung verursachten hohen Ozonkonzentrationen im Sommer für Personen mit Lungenkrankheiten wie Asthma eine zusätzliche Belastung dar: Sie führen zu Entzündungsreaktionen in den Atemwegen und können die Lungenfunktion beeinträchtigen.
Die Schweizerische Herzstiftung und die Lungenliga machen die Öffentlichkeit auf die besondere Gefahr aufmerksam, die Menschen mit Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten droht. Sie fordern dazu auf, in den heissesten Tagen ein besonderes Augenmerk auf Personen mit solchen chronischen Erkrankungen zu richten.
Merkblätter und Poster, die in der ganzen Schweiz breit gestreut werden, orientieren über einfache, aber wichtige Vorsorgemassnahmen, erläutern die Krankheitszeichen aufgrund grosser Hitze und geben Anweisungen, wie in Krisensituationen gehandelt werden muss. In drei Faltblättern sind zusätzliche Hintergrundinformationen zusammengefasst. Die wichtigsten Regeln für Hitzetage lauten:
- körperliche Anstrengungen vermeiden
- Wohnung und Körper möglichst kühl halten
- viel trinken und erfrischende, kalte Speisen zu sich nehmen.
Unter dem Motto "Schutz bei Hitzewelle" wenden sich das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Bundesamt für Umwelt (BAFU) seit letztem Jahr an gefährdete Personen, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzteschaft. Weitere Informationen und Materialien zu "Schutz bei Hitzewelle": www.hitzewelle.ch
Wissenswertes über Ozon - seine Entstehung, die Emissionen seiner Vorläufersubstanzen, die Luftqualität im Sommer, die Massnahmen zu deren Verbesserung sowie die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die Ökosysteme, die Sachgüter und auf das Klima: www.ozon-info.ch
28.06.2006