Homosexualität: Gen-Variationen gefunden
Bei einer Untersuchung konnten amerikanische Wissenschaftler unterschiedliche Erbgutvariationen bei homosexuellen und bei heterosexuellen Männern feststellen.
Der genetische Einfluss bei Männern liegt, laut früherer Zwillings-Studien, etwa bei 50 und bei Frauen zwischen 20 und 30 Prozent. Als einziger bekannter prägender genetischer Faktor für die männliche sexuelle Orientierung galt bislang ein Abschnitt auf dem von der Mutter geerbten X-Chromosom, dessen Bedeutung jedoch bis heute umstritten ist.
Für weitere Erkenntnisse untersuchten die Forscher das gesamte Erbgut von Männern, bei denen mindestens zwei männliche Familienmitglieder homosexuell waren. Nebst der X-Chromosomenregion wies die Analyse auf drei weitere Erbgutbereiche, den Chromosomen 7, 8 und 10, hin. Diese kommen bei homosexuellen Brüdern ungewöhnlich häufig vor. Der Abschnitt auf Chromosom 10 schien dabei nur dann einen Einfluss auf die sexuelle Orientierung auszuüben, wenn er von der Mutter vererbt worden war.
Damit scheint es für die Wissenschaftler logisch zu sein, dass mehrere DAN-Abschnitte mit der sexuellen Orientierung in Zusammenhang stehen müssten. Sie vermuten, dass eine Wechselwirkung der verschiedenen Gene miteinander und eine Fülle von anderen Faktoren die Unterschiede in der sexuellen Orientierung verursachen würden.
Zu diesen anderen Faktoren gehörten nach Ansicht von Experten hormonelle Einflüsse, die Anzahl älterer Brüder, der Erziehungsstil und verschiedene Umwelteinflüsse.
01.02.2005