Hüft- oder Kniegelenkersatz: Niedriges Thromboembolie-Risiko unter Blutverdünnung
Wie oft eine Thrombose oder eine Embolie trotz Gerinnungshemmung nach einer Hüft- oder Kniegelenkersatz-Operation vorkommt, wollten Forscher wissen. Ihre Studienanalyse bestätigt, dass das Risiko einer tiefen Beinvenen-Thrombose oder einer Lungenembolie nach einer solchen Operation unter vorbeugender blutverdünnender Behandlung niedrig ist.
Als Thrombose-Prophylaxe kamen in den Studien die heute standardmässig verwendeten Medikamente zur Blutverdünnung (Heparine, Faktor Xa-Inhibitoren, IIa-Inhibitoren) zum Zug. Diese Gerinnungshemmer werden entweder gespritzt oder als Tablette eingenommen.
Nach Berechnungen der Forscher lag die Rate der venösen Thromboembolien (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) nach Kniegelenkersatz-Operation bei 1.09% und nach Hüftgelenkersatz bei 0.53%.
Bei tiefen Beinvenenthrombosen, welche die häufigste Art von Thrombosen darstellen, lag die Rate nach Kniegelenk-Operation bei 0.63%, nach Hüftgelenkersatz- bei 0.26%. Das Lungenembolie-Risiko war nach den Berechnungen ebenfalls sehr niedrig: 0.27 nach Kniegelenk- und 0.14% nach Hüftgelenk-Operation.
Damit erleidet etwa jeder hundertste Patient nach Kniegelenkersatzoperation und etwa jeder zweihundertste Patient nach Hüftgelenkersatzoperation trotz Standard-Gerinnungshemmung, eine Venöse-Thromboembolie im Spital.
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26.01.2012