Husten beim Kleinkind: Honig wirkt effektiv und praktisch nebenwirkungsfrei
Bei erkälteten Kleinkindern ab 1 Jahr reduziert Honig sowohl die Hustenfrequenz wie auch die Hustenstärke und dies praktisch ohne Nebenwirkungen, wie Forscher in einer Studie belegen.
Anmerkung: Kinder unter einem Jahr sollten wegen der, wenn auch sehr selten auftretenden Botulismusgefahr, keinen Honig bekommen. Botulismus: Lebensmittelvergiftung durch Sporen des Botulinumbakteriums. Die Sporen können u.a. auch in Honig vorkommen und bei empfindlichen Menschen und Säuglingen zu einer Vergiftung mit meist bleibenden Lähmungen führen.
270 Kinder aus verschiedenen Pädiatrischen Kliniken im Alter zwischen eins und 5 Jahren mit einer Atemwegsinfektion (nächtlicher Husten seit mehr als 7 Tagen) nahmen an der Studie teil.
Die teilnehmenden Kinder bekamen 30 Minuten vor dem Schlafengehen 10g einer der folgenden Honigsorten: Eukalyptushonig, Zitronenblütenhonig, Honig von Lippenblütlern (dazu gehören Melisse, Thymian oder Salbei) oder ein honigähnliches Placebo (Silan-Dattel-Extrakt).
Alle drei Honigprodukte sowie das Placebo-Produkt wirkten sich positiv auf den Husten aus. Allerdings senkten die echten Honigprodukte (vorab der Zitronenblüten- sowie der Eukalyptushonig) sowohl die Hustenstärke wie auch die Hustenfrequenz besser als das Placebo.
Die Eltern bewerteten die Wirkung der Honigprodukte höher als die des Placebo-Produktes: Sie attestierten dem Honig eine lindernde Wirkung beim nächtlichen Husten und unter Honig schliefen die Kinder ruhiger - und damit auch die Eltern. Bei 4 Kindern meldeten die Eltern Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen. Ansonsten wurden alle Produkte, inklusive das Placebo-Produkt, gut vertragen.
Damit ist für die Forscher klar: Honig kann bei Kleinkindern ab 1 Jahr Hustensymptome effektiv lindern. Einschränkung: Die Therapie sollte nicht länger als ein paar Tage andauern, sonst droht bei abendlicher Gabe ein Kariesbefall.
Den Grund der positiven Wirkung des Honigs vermuten die Experten in den sowohl antioxidativen wie auch antimikrobiellen Eigenschaften des Honigs. Aber auch dem süssen Geschmack sowohl des Honigs als auch des Placebos schrieben die Forscher einen hustenstillenden Effekt zu.
Die Forscher heben auch hervor, dass Honig eine bessere Alternative zu freikäuflichen Erkältungs- und Hustenpräparaten sei. Insbesondere bestehe bei diesen Präparaten die Gefahr einer Überdosierung. Studien berichteten sogar über Todesfälle bei Kindern durch solche Präparate, worauf die FDA (Food and Drug Administration) den Einsatz von freierhältlichen Erkältungspräparaten bei Kindern unter 6 Jahren verbot.
12.11.2012