Illegaler Internethandel verschreibungspflichtiger Medikamente boomt
90% der Medikamentenverkäufe via Internet werden ohne entsprechendes Rezept getätigt. Im Jahresbericht des Internationalen Suchtstoffkontrollrates (INCB) wird vor dieser Entwicklung gewarnt.
Legale Liferanten beliefern Internetapotheken ohne Lizenzen mit, zum Teil gefährlichen Medikamenten. Die Kontrolle dieses Online-Handels ist nur schwer möglich und durch die fehlende Altersbeschränkung haben vor allem auch Kinder und Jugendliche Zugriff auf rezeptpflichtige Medikamente.
Laut Studie bleiben die Vereinigten Staaten der weltweit grösste Markt für illegale Medikamente. Demnach sollen 8.2 Prozent der 293 Mio. Amerikaner verschreibungspflichtige Medikamente über Internetapotheken ohne Lizenz beziehen. Bewusstseinsverändernde Substanzen wie Oxycodon, ein Morphiumäqivalent, oder Fentanyl, das um ein vielfaches stärker ist, stellen den grössten Anteil des Umsatzes dar.
Im Jahresbericht der INCB wird auch vor dem zunehmenden Handel und Konsum von Drogen, v.a. in Süd- und Ostafrika gewarnt. Der vermehrte Konsum intravenöser Drogen wie Heroin würde auch eine Ausbreitung von HIV und Aids als Konsequenz haben.
Besorgniserregend sei auch die Opiumproduktion von Afghanistan, die derzeit drei Viertel der weltweiten Heroinproduktion abdeckt und Hauptlieferant für Cannabisharz ist.
Die INCB fordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Regierungen, internationalen Organisationen und der Pharmakonzernen.
02.03.2005