Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs: Schutz auch vor andern Erkrankungen?
Forscher untersuchten, ob die Schutzwirkung der Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs auch gegen andere, ebenfalls durch das HP-Virus ausgelöste, genitale und anale Erkrankungen wirkt.
Auch in der Schweiz ist die Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs (HPV-Impfung) seit kurzem zugelassen.
Die wichtigste Ursache für einen Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine Virusinfektion mit dem Humanen-Papilloma-Virus (HPV).
Forscher wollten nun mittels einer kontrollierten Doppelblindstudie herausfinden, ob die HP-Impfung auch gegen andere Erkrankungen schützt. Für die Studie untersuchten sie 5'455 Frauen zwischen 16 und 24 Jahren. 2'723 der Teilnehmerinnen erhielten bei Studienbeginn, nach 2 sowie nach 6 Monaten die HPV-Impfung, 2’732 Frauen erhielten ein Scheinmedikament (Placebo).
Folgende Erkrankungen, die mit einer HPV-Infektion in Verbindung gebracht werden, interessierte die Studienautoren: genitale Warzen, Tumore an der Scheide sowie der Schamlippen und des Gebärmutterhalses. Die Impfung spricht am besten an, wenn zum Zeitpunkt der Impfung noch keine Infektion mit dem HP-Virus besteht. Deshalb wurden Frauen ohne und solche mit Anzeichen einer HPV-Infektion bei der Impfung getrennt untersucht. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 3 Jahre.
Guter Impfschutz
4'540 Frauen konnten bezüglich Erkrankungen an den Schamlippen, der Scheide oder Anal-Erkrankungen kontrolliert werden; 4'499 Frauen konnten betreffend Gebärmutterhalserkrankungen durch das HP-Virus ebenfalls kontrolliert werden.
Frauen ohne HPV-Nachweis ein Monat nach der letzten Impfung, waren durch die Impfung vor allen genitalen und analen Erkrankungen, ausgelöst durch das HP-Virus, 100%-ig geschützt.
Bei Frauen, welche bereits vor der Impfung HPV-infiziert waren, reduzierte die Impfung das Erkrankungsrisiko um 34%. Die Zahl der Gebärmutterhalserkrankungen aufgrund einer HPV-Infektion sank bei diesen Frauen um 20%.
Impfung schützt auch vor andern Erkrankungen
Fazit der Autoren: Die Impfung gegen das Humane-Papilloma-Virus (HPV) kann junge Frauen vor Gebärmutterhals-Erkrankungen schützen. Die Impfung bietet ebenfalls 100-prozentigen Schutz vor andern, durch das HP-Virus ausgelösten Erkrankungen im genitalen und analen Bereich. Voraussetzung: es besteht keine HP-Infektion bis zu einem Monat nach der Impfung.
25.09.2007