Irische Jugend unter Stress - Mädchen stärker betroffen
Von
(Dr. med. Gerhard Emrich)
In den letzten 30 Jahren war eine Zunahme der Selbstmordrate in Nordirland zu beobachten, wobei im Zeitraum von 1983 bis 2001 die höchsten Raten bei Jugendlichen im Alter von 16 bis 34 Jahren auftraten.
Trotz dieser augenscheinlichen Hinweise, dass junge Erwachsene unter psychischen Druck stehen, gab es in den letzten Jahren kaum Untersuchungen über den mentalen Gesundheitszustand dieser Altersgruppe. Mehr zum Thema
Die Forscher befragten 824 Jugendliche im Alter von 16 Jahren über ihre mentalen Gesundheitszustand. Die Fragen konnten online, mittels Fragebogen oder telefonisch beantwortet werden.
Demnach fühlt sich jeder vierte Jugendliche in Nordirland unter starkem psychischen Stress. Vor allem Mädchen kommen mit den Leistungserwartungen in der Schule oft nicht zurecht.
Hier die wichtigsten Ergebnisse dieser Befragung:
- Deutlich mehr Mädchen (30%) als Jungen (16%) fühlen sich gestresst.
- 24% der Befragten gaben an im grösseren Masse unter Druck zu stehen.
- 47% der Jungen seien „selten“ oder „nie“ gestresst, bei den Mädchen nur 25%.
- 75% fühlen sich "manchmal" wegen der Schule unter Druck gesetzt. Bei über einem Viertel ist dies „oft“ oder „immer“ der Fall.
- Mädchen, die das Gymnasium besuchen fühlen sich häufiger gestresst als Gleichaltrige, die in die Mittelschule gehen.
- Nur 13% gaben an nur selten in der Schule schikaniert zu werden.
- Mehr als doppelt so viele Jungen, die „immer“ oder „oft“ in der Schule schikaniert werden fühlen sich gestresst gegenüber denen, die nur „manchmal“, „selten“ oder „nie“ schikaniert werden.
The Young Life and Times survey online
03.03.2005
03.03.2005
Dr. med. Gerhard Emrich
Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.