Ischias: Sofort Operieren oder weiter konservativ behandeln?
Eine Studie untersuchte, welche Behandlungsstrategie bei Ischias-Patienten die bessere ist: möglichst frühe Operation oder weiter konservativ behandeln und erst operieren, wenn es absolut notwendig wird.
Ischias oder Ischialgien zeichnen sich durch starke Schmerzen im unteren Teil des Rückens aus, die meist ins Bein bis zur Grosszehe ausstrahlen.
Ischias- Patienten, bei denen innerhalb von 6 Wochen keine wesentliche Besserung ihrer Schmerzen auftritt, werden häufig rasch operiert.
Für die aktuelle Studie untersuchten Forscher 283 Patienten mit Ischiasschmerzen seit 6 bis 12 Wochen. Die Teilnehmer wurden entweder früh operiert oder weiter konservativ* behandelt und erst – wenn notwendig – später operiert. Die Forscher interessierte welche der beiden Strategien bessere Erfolge bringt.
*Konservative Behandlung: schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, physiotherapeutische Massnahmen.
Ergebnisse
141 Patienten wurden früh operiert. Bei 89% der Frühoperierten wurde im Durchschnitt innerhalb von 2.2 Wochen eine Bandscheibenenoperation durchgeführt. Von den 142 Patienten, die zuerst konservativ (ohne Operation) behandelt wurden, wurden 39% nach durchschnittlich 18.7 Wochen operiert. Patienten, die früh operiert wurden, waren deutlich schneller beschwerdefrei, als jene, die vorderhand weiter konservativ behandelt wurden und erst später operiert wurden.
Nach einem Jahr gaben allerdings in beiden Gruppen gleich viele Patienten (je 95%) an, beschwerdefrei zu sein.
Fazit der Autoren
Nach einem Jahr sind die Resultate bei früh operierten Ischias-Patienten gleich gut, wie bei jenen, die zunächst weiter konservativ behandelt wurden und erst später bei Bedarf operiert wurden. Allerdings bringt eine frühzeitige Operation schneller Beschwerdefreiheit.
04.06.2007