Ischiasbeschwerden: Kortisonspritzen wirken meist nur kurzfristig
Ischiasbeschwerden werden häufig mit einer Kortisonspritzen behandelt. Das Kortision wird dabei zwischen den Rückenmarkshäuten gespritzt. Die Linderung der Beschwerden sei aber nur marginal und meist nur kurzfristig, wie Forscher nach einer Studienanalyse schreiben.
Bisher wurden in 23 klinischen Studien die Wirkung solcher Kortisoninjektionen bei Patienten mit Ischiasbeschwerden mit Placebo verglichen.
Die Ergebnisse dieser Studien haben Forscher ausgewertet, um den Nutzen der Kortisontherapie bei Ischiasbeschwerden zu beurteilen.
Die Beschwerden haben die Forscher mit einer Skala von 0 (keine Beschwerden) bis 100 (maximale Beschwerden) bewertet. Als Therapieerfolg durch die Kortisonspritzen galt eine Verbesserung auf der Skala um mindestens 10 Punkte. Die Forscher ermittelten sowohl den kurzfristigen (bis zu drei Monaten) wie auch den langfristigen (bis zu einem Jahr und länger) Nutzen dieser Therapie.
Nach drei Monaten hatten sich die Beinschmerzen um 6.2 und die körperliche Beeinträchtigung um 3.1 Punkte verbessert. Auf die Rückenschmerzen hatten die Kortisonspritzen keinen Einfluss. Eine längerfristige Wirkung der Spritzen über drei Monate hinaus fanden die Forscher nicht.
Es scheint, dass Kortisonspritzen bei Ischiasbeschwerden (Rückenschmerzen, Schmerzen in den Beinen, körperliche Beeinträchtigungen) nur kurzfristig wirken und eher nur einen geringen Nutzen bringen. Die Forscher stellen deshalb denn Sinn dieser Therapieoption in Frage.
06.12.2012