JA zur Komplementärmedizin Newsletter
Wie der Tages-Anzeiger am 9.11.2006 berichtete, wird der Ausschluss der 5 ärztlichen Methoden der Komplementärmedizin aus der Grundversicherung durch die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates untersucht.
1999 wurden 5 Methoden der Komplementärmedizin provisorisch in die Grundversicherung aufgenommen (Homöopathie, Neuraltherapie, Phytotherapie sowie anthroposophische und chinesische Medizin). Gleichzeitig wurde ein Evaluationsprogramm ins Leben gerufen, um zu prüfen, ob diese Methoden wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind (WZW-Kriterien).
Trotz positiven Ergebnissen wurden die Methoden durch Bundesrat Couchepin aus der Grundversicherung ausgeschlossen. Seit Juli 2005 werden diese Leistungen von Ärzten also nicht mehr durch die Grundversicherung vergütet.
Jetzt wird die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrates die Vorgänge untersuchen. Nationalrätin Edith Graf-Litscher, die in der Geschäftsprüfungskommission den Antrag auf die Überprüfung gestellt hatte, meint: ''Die bisher bekanten Fakten lassen vermuten, dass zentrale Erkenntnisse des Forschungsprogrammes ignoriert worden sind.'' So verkomme jedes Evaluationsprojekt zur Farce.
Bereits zum zweiten Mal befasst sich eine Geschäftsprüfungskommission mit der Komplementärmedizin: Die GPK des Ständerates kam zum Ergebnis, dass das Bundesamt für Gesundheitswesen zu weit gegangen war, als es 300'000 CHF bereitstellte und eine PR-Agentur engagieren wollte, um die Volksinitiative ''JA zur Komplementärmedizin'' zu bekämpfen.
Eine couragierte Mitarbeiterin des Bundesamtes für Gesundheit machte die Sache publik (siehe z.B. Berichterstattung im Tagesanzeiger. Die Mitarbeiterin wurde entlassen. Dank dieser ''Indiskretion'' mussten die Folgeaufträge an die Agentur storniert werden.
Die Ablehnung der Initiative war offenbar von Anfang an beschlossene Sache. Deshalb erachtete es der Bundesrat auch für unnötig, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Darüber ist mehr in unserem neuesten Bulletin (Nr. 3) geschrieben, das soeben erschienen ist. Wir versenden die Bulletins nur im Inland. Wer es nicht erhalten hat, kann es hier herunterladen www.snipurl.com/11pe0.
21.11.2006