Jugendliche Komatrinker schädigen ihr Gehirn dauerhaft
26 Komatrinker unterzogen sich einem Gedächtnistest. Als Vergleichsgruppe stellten sich 34 Nichttrinker zu Verfügung. Resultat: Alkoholtrinkende Teenager schnitten in den Tests deutlich schlechter ab.
Für die Studie wurden 17- bis 19-jährige Studenten untersucht. Komatrinken wurde wie folgt definiert: mindestens acht alkoholische Getränke pro Anlass bei den männlichen und mindestens sechs alkoholische Getränke bei den weiblichen Teilnehmern, ein bis zweimal pro Woche. Die Forscher beobachteten, dass die Teilnehmer bei zwei Anlässen im Schnitt mindestens 30 alkoholische Getränke konsumierten.
Merkgedächtnis leidet unter Alkohol
3 und 4 Tage nach den Trinkgelagen mussten sich die Teilnehmer verschiedenen Tests unterziehen; zu diesem Zeitpunkt war der Alkoholgehalt im Blut bereits auf 0 Promille abgesunken.
Die Studenten mussten verschiedene Fragen beantworten wie z.B. wie häufig sie Verabredungen vergessen. Oder sie mussten mehrere Aufgaben hintereinander ausführen wie: einem Freund eine SMS schicken oder ihren Kontostand am Bancomat überprüfen; dies nachdem sie ein paar Minuten vorher eine Person auf einer Sitzbank beobachten und diese dann beschreiben mussten. Danach wurde ihr Merkgedächtnis mit einem Video getestet. Die Teilnehmer mussten sich möglichst viele Dinge aus dem Film merken.
Die Forscher stellten vor allem beim Merkgedächtnis deutliche Unterschiede fest. Die trinkenden Studenten konnten sich bis zu einem Drittel weniger Gegenstände merken, als die Nichttrinkenden. Bei den andern Aufgaben waren die Unterschiede nicht sehr gross.
Vermutlich dauerhafte Schäden durch Alkoholexzesse
Die Forscher gehen davon aus, dass häufige Alkoholexzesse Schäden im Gehirn verursachen. Dabei scheinen vor allem bestimmte Hirnanteile in Mitleidenschaft gezogen zu werden, die für das Alltagsgedächtnis (z.B. die Merkfähigkeit) wichtig sind.
08.04.2008