Kälte steigert den Blutdruck bei Senioren
Blutdruckwerte sind im Winter um bis zu 8 mmHg höher als im Sommer. Das zeigte eine französische Drei-Städte-Studie an über 8'000 Senioren, an welchen der Zusammenhang zwischen Herzkreislauf-Erkrankungen und Demenz erforscht wurde.
Bei den 8'801 Senioren wurde unter anderem mehrere Male im Jahr der Blutdruck gemessen.
Die Mediziner des Institut National de la Santé et de la Récherche Médicale (INSERM) stellten fest, dass obere Blutdruckwerte im Winter (Temperatur unter -7.9°) um bis zu 8 mmHg höher waren als im Sommer bei mehr als 21.1°. Die unteren Blutdruckwerte ergaben keine Unterschiede.
Der Unterschied mag gering sein, doch der Anteil der behandlungsbedürftigen Bluthochdruck-Patienten steigt dadurch von 23.8% im Sommer auf 33.4% im Winter. Die Forscher raten deshalb, die Blutdruckwerte in verschiedenen Jahreszeiten zu kontrollieren.
Woher diese Unterschiede rühren, ist nicht klar. Denkbar ist eine erhöhte Ausschüttung von Katecholaminen durch den Kältestress. Dies führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, was – wenn auch in geringer Menge - in der Studie nachgewiesen werden konnte. Eine andere denkbare Ursache ist der Mangel an Vitamin D im Winter.
Auch darf nicht unterschätzt werden, dass im Winter die Patienten meist in geheizten Räumen untersucht werden, was ebenfalls höhere Blutdruckwerte ergeben kann. Ob die Wirkung verschiedener Betablocker oder der atmosphärische Luftdruck ebenfalls eine Rolle spielen, muss in anderen Studien untersucht werden, schreiben die Forscher in den ''Archives of Internal Medicine''.
19.01.2009