Kein Zusammenhang zwischen Depression und Menopause
Frühere Studien, vor allem aus den USA, stellten einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Depressionen und der Menopause her. Dieser Zusammenhang scheint aber auf Studienmängel zu beruhen und nicht wirklich zu existieren, wie Forscher aus Zürich kürzlich herausgefunden haben.
Die Forscher von der psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich und von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben dazu Daten aus der Zürcher Langzeitstudie analysiert, in welcher 168 Frauen über den Zeitraum vom 20. bis zum 50. Lebensjahr wiederholt zu psychischen Problemen befragt wurden.
Dabei fanden die Forscher kein erhöhtes Auftreten von psychischen Problemen wie Angststörungen oder Depression während oder nach der Menopause. Allerdings entdeckten die Forscher, dass zwischen dem Alter 41 - 50 Jahren vermehrt psychische Störungen auftreten können. Diese haben aber keinen Zusammenhang mit der Menopause sondern mit Stress bedingten familären, beruflichen oder finanziellen Veränderungen während diesem Lebensalter.
Die Forscher aus Zürich vermuten, dass der in den amerikanischen Studien gefundene Zusammenhang auf methodischen Mängeln in diesen Studien beruht. In den amerikanischen Studien wurde ein statistisch unzulässiges Verfahren, die Dichotomisierungsmethode, angewandt. Bei der Dichotomisierung werden die Studienteilnehmer mit einem "künstlichen" Grenzwert zweigeteilt in eine depressive und in eine nicht depressive Gruppe. Nur wenn ein solcher künstlicher Grenzwert gesetzt wird, der aber nicht den tatsächlich beobachteten Werten entspricht, kann ein Zusammenhang zwischen Depression und Menopause hergestellt werden.