Kindstod: Verweigerung einer schulmedizinischen Behandlung kann Folgen haben
Das Beharren auf Alternativmedizin kann das Leben von Kindern gefährden, wie australische Forscher anhand einer Studie des australischen Ärzteverbandes belegen.
Quasi als Nebenstudie erfassten die Forscher auch Fälle, in welchen Eltern durch das Beharren auf alternativmedizinische Behandlungen die Kinder an Leib und Leben gefährdeten.
So zählten die Forscher im Jahr 2003 46 Berichte über schwere Komplikationen. 39 Fälle konnten rekonstruiert werden. In 30 Fällen stellten die Forscher einen direkten Zusammenhang her zwischen den Schäden an den Kindern und der Verweigerung der von Schulmedizinern verordneten Medikamente, respektive dem Vorzug von alternativen Behandlungsmethoden. So litten die kleinen Patienten unter anderem an Verstopfungen, Blutungen, Schmerzen infolge allergischer Reaktionen, Mundgeschwüren, epileptischen Anfällen, Erbrechen, Wachstumsstörungen, Infektionen sowie Unterernährung.
Vier Kinder mussten sterben, weil ihre Eltern medizinische Therapien verweigerten. Ein 8 Monate alter unterernährter Säugling starb an einer Blutvergiftung. Die Forscher recherchierten zum Beispiel bei einem acht Monate alten unterernährten Säugling als Todesursache eine Reismilchdiät, welche er ab dem 3. Lebensmonat wegen einer vermeintlichen Verstopfung von den Eltern bekam.
Ein 10-monatiger Säugling starb nach einer restriktiven Diät, welche aufgrund eines chronischen Ekzems eingeführt wurde, an einer schweren Blutvergiftung (septischer Schock). Ein Kind starb an unbehandelten epileptischen Anfällen. Aus Angst vor Nebenwirkungen der antiepileptischen Medikamente wurde das Kind komplementär medizinisch behandelt. Ebenfalls aus Angst vor Nebenwirkungen starb ein Kind an einer tödlichen Blutung. Die Eltern weigerten sich, dem Kind Medikamente mit Gerinnungsfaktoren zu geben. Zwei weitere Todesfälle mussten auf eine Überdosierung von Naturheilmitteln zurückgeführt werden.
Fazit der Autoren: Diese dokumentierten Todesfälle bei Kindern mussten direkt auf die Verweigerung wirksamer schulmedizinischer Massnahmen zurückgeführt werden. Leider komme es auch immer wieder zu schweren Komplikationen, welch auf eine Überdosierung von naturmedizinischen Wirkstoffen zurückzuführen seien oder weil Eltern fälschlicherweise denken, Naturheilmittel hätten keine Nebenwirkungen.
27.12.2010