Kniearthrose: Therapeutische Arthroskopie schneidet im Vergleich nicht besser ab
Im Vergleich zu anderen therapeutischen Methoden bei Kniearthrose schneidet die sogenannte therapeutische Arthroskopie nicht besser ab, wie eine Datenanalyse von Deutschen Wissenschaftlern ergab.
Bei einer vermuteten Meniskusverletzung zum Beispiel kann so einerseits mittels Kamera die Verletzung geortet und gleichzeitig genäht werden. Nötig sind dazu nur drei kleine Einschnitte in der Haut, um die die Operationsinstrumente einzuführen. Danach ist der Patient relativ schnell wieder mobil. Die Arthroskopie wird auch zunehmend bei Kniearthrose angewandt. Dabei können gleichzeitig Gelenkspülungen mit Kochsalzlösung (sogenannte Lavage) oder auch Abtragungen von Knorpel- oder Knochenschäden (Debridement) vorgenommen werden.
Experten des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) haben den Nutzen der therapeutischen Arthroskopie bei Kniearthrose mit verschiedenen anderen Behandlungsmethoden verglichen. Dazu zählten: Keine Behandlung, Scheinbehandlung, Physiotherapie, physikalische Therapie, medikamentöse Therapie, Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Hyaluronsäure), Osteotomie (Entfernung von abgesplitterten Knochenfragmenten). In grossen medizinischen Datenbanken fanden sie entsprechende Studien mit insgesamt 1‘190 Patienten zum Thema.
Die Forscher interessierte vor allem, wie gut die Behandlungsmethoden arthrosebedingte Symptome (insbesondere Schmerz), die Beweglichkeit sowie die gesamte Lebensqualität verbesserte.
Die Ergebnisse waren ernüchternd: Gegenüber anderen Behandlungsmethoden fanden die Forscher keinen eindeutigen Nutzen der therapeutischen Arthroskopie bei Kniegelenkarthrose. Zu unerwünschten Nebenwirkungen oder möglichen Schäden durch die therapeutische Arthroskopie liesse sich aus der momentanen Datenlage keine sicheren Aussagen machen, so die Forscher abschliessend.
01.10.2013