Können Hüftprotektoren Hüftknochenbrüche verhindern?
Forscher wollten wissen, wie gut sogenannte Hüftprotektoren vor Hüft-Knochenbrüchen schützen. Sie untersuchten dazu über 1'000 Altersheimbewohner in den USA.
Hüft- oder Oberschenkelfrakturen werden meist durch einen seitlichen Sturz auf den Oberschenkelknochen verursacht. Um dies zu verhindern gibt es Hüftprotektoren aus einer speziell entwickelten Unterwäsche, in welcher seitlich im Bereich der Hüfte mehr oder weniger harte Taschen eingearbeitet sind. Diese Taschen könnten bei einem Sturz vor einem Knochenbruch schützen.
In die Studie wurden 1'042 im Schnitt 85-jährige Altersheimbewohner aus 37 Institutionen aufgenommen. Nach einer zweiwöchigen Probephase erhielten die Patienten, die fit genug für die Behandlung waren, entweder einen Hüftprotektor für die linke oder die rechte Seite. Dreimal pro Woche wurde zusätzlich das betreuende Personal geschult und die Therapietreue der Patienten kontrolliert. Ziel der Studie war eine Aussage über die Zahl der Knochenbrüche bei geschützten gegenüber ungeschützten Hüften zu erhalten.
Hüftprotektoren schützen nur bedingt vor Knochenbrüchen
Studienabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen gab es keine. Nach einer Untersuchungszeit von 20 Monaten wurde die Studie aufgrund fehlender Effektivität der Therapie abgebrochen.
Bei den geschützten Hüften gab es 3.1% Knochenbrüche; bei den ungeschützten waren es 2.5%. Die Therapietreue lag im Durchschnitt bei 73.8% der Studienzeit. Bei den Teilnehmern, die den Hüftprotektor mehr als 80% der Studienzeit trugen, war die Zahl der Knochenbrüche ebenfalls nicht geringer als bei den gänzlich ungeschützten Hüften (5.5%, respektive 3.5%).
Fazit der Autoren: Auch bei guter Behandlungstreue verhindern Hüftprotektoren bei einem Sturz einen Knochenbruch nicht. Die Ergebnisse untermauern die Befürchtung, dass auf dem Markt erhältliche Hüftprotektoren keinen Effekt auf die Zahl der Knochenbrüche haben.
31.07.2007