Körperliche Aktivität helfen bei verschiedenen Krankheiten
Die präventiven Effekte der regelmässigen körperlichen Bewegung sind hinlänglich bekannt. Bei vielen chronischen Krankheiten hätte regelmässige, adäquate Bewegung aber auch einen therapeutischen Effekt und könne die Sterblichkeit senken, wie Sportmediziner am 37. Interdisziplinären Forum in Berlin berichteten.
- Indikation bzw. Kontraindikation: ist körperliche Aktivität für die jeweilige Erkrankung angebracht (indiziert) oder eher schädlich und damit nicht angebracht (kontraindiziert).
- Dosierungsangaben: Wie oft und in welcher Intensität welche körperliche Aktivität geeignet ist.
- Dosis-Wirkungs-Beziehung: Welche Intensität der körperlichen Aktivität ist notwendig, um einen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen.
Studienresultate: Bewegung senkt Sterblichkeit
Bei einer Analyse aller relevanten Studien, die den Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Sterblichkeit bei insgesamt 800‘000 Teilnehmern untersucht hatten, stellten die Sportmediziner fest, dass regelmässige körperliche Aktivität das allgemeine Sterberisiko um 30% bis 40% und das Risiko für einen Herztod um 30% senken kann.
Lauftraining bei der arteriellen Verschlusskrankheit
Ein Gehtraining (in der Gruppe oder auf dem Laufband) bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (auch Raucherbein oder Schaufensterkrankheit genannt) erhöhte bei den Patienten die schmerzfreie Gehstrecke nach drei bis zwölf Monaten um bis zu 78%, das heisst um durchschnittlich 129 Meter. Das Training bestand aus 3-5 Mal wöchentlich dreimal 20 Minuten Gehen bis zum Schmerzbeginn, mit 5 minütigen Pausenintervallen. Die Patienten wurden mit einer Kontrollgruppeverglichen, die kein Gehtraining absolvierte.
Das regelmässige Training erhöhte bei den Patienten auch die Belastbarkeit, die Lebensqualität sowie die Gefässfunktion. Gehtraining sei teilweise effektiver als Medikamente oder chirurgische Massnahmen wie Gefässaufdehnung oder Stenteinlagen, wie eine Amerikanische Studie aus dem Jahr 2012 ergeben habe.
Bewegung reduziert die Sterblichkeit bei Diabetikern
Basierend auf einer Studie mit 5‘859 Patienten belegten die Experten den Effekt von regelmässigen körperlichen Aktivitäten bei Diabetes: Verglichen mit körperlich inaktiven Patienten verringerte regelmässige Bewegung die allgemeine Sterblichkeit um 38% und die Herzsterblichkeit um 49%.
Ausserdem attestieren die Experten der regelmässigen Bewegung bei verschiedenen chronischen Krankheiten wie Herzschwäche, verengte Herzkranzgefässe chronische Lungenkrankheit COPD (Raucherlunge) und sogar für bestimmte Krebsarten (z.B. Darm- und Brustkrebs) eine nachgewiesene und ausserdem günstige Wirkung.
Auch Schwangeren mit einem erhöhten Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes empfehlen die Sportmediziner zur Vorbeugung regelmässige Bewegung. Hier entscheide die Körperwahrnehmung der Frau über die Intensität der Aktivitäten
14.02.2013