Koffein reduziert Geburtsgewicht
Koffeinhaltige Getränke in der Schwangerschaft können das Wachstum des Ungeborenen behindern. Das hat eine Beobachtungsstudie an über 2'000 Schwangeren ergeben. Experten empfehlen, während der Schwangerschaft nicht mehr als 200 mg Koffein pro Tag zu konsumieren.
Die Leber des Ungeborenen ist aber noch nicht in der Lage, Koffein zu eliminieren. Bereits frühere Untersuchungen zeigten, dass ab einem Koffeinkonsum von 300 mg/Tag (= ca. 125ml Koffein) während der Schwangerschaft beim Kind ein reduziertes Geburtsgewicht zu erwarten ist.
In der aktuellen Britischen Studie der Universität Leeds in London befragten Forscher 2’635 Schwangere zwischen der 8. und der 12. Schwangerschaftswoche zu ihrem Koffeinkonsum. Im Durchschnitt konsumierten die Frauen 159 mg Koffein pro Tag, und zwar zu 62% aus Tee*, 14% aus Kaffee, 12% aus Coca Cola, 8% aus Schokolade und 2% aus Softdrinks. *Der Teeanteil ist nach Englischen Gepflogenheiten hoch.
Bis zu 74 Gramm reduziertes Geburtsgewicht
Resultat: Mehr als 100 mg Koffein pro Tag reduzierte das Geburtsgewicht im ersten Drittel der Schwangerschaft um bis 59 Gramm; im zweiten Drittel um bis zu 74 Gramm und im dritten Drittel der Schwangerschaft um bis zu 89 Gramm.
Bei einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 3000 Gramm können die fehlenden Gramme für Säuglinge negative Auswirkungen haben, so die Experten. Dennoch wollen sie den Kaffeekonsum während der Schwangerschaft nicht komplett verbieten. Die Begründung: Ein negativer Einfluss des Koffeins konnte erst ab 200 bis 299 mg pro Tag festgestellt werden.
Die britische Regierungsbehörde Food Standards Agency empfiehlt im Hinblick auf die Resultate einen Höchstkonsum von 200 mg Koffein (ca. 2-3 Tassen) pro Tag während der Schwangerschaft.
06.11.2008