Kondome schützen vor Genitalherpes
Bis heute gibt es nur wenig Studien, die einen Zusammenhang zwischen Kondombenutzung und Infektionen mit dem Genitalherpes (Herpes simplex Typ 2, respektive Typ 1) belegen konnten.
Die Autoren der vorliegenden Ergebnisse analysierten Daten, die aus einer klinischen Studie mit wirkungsloser Herpesimpfung des Typ 2 (HSV-2) stammten.
Untersucht wurden Frauen und Männer, die ein erhöhtes Ansteckungsrisiko tragen (4 oder mehr verschiedene Sexualpartner im letzten Jahr, oder bestehende Geschlechtskrankheit). Ob eine HSV-2 oder HSV-1 Infektion vorlag, wurde anhand von Virus-Kulturen und Blutuntersuchungen verifiziert.
118 (6.4%) der 1843 Studienteilnehmer waren mit dem Herpes simplex-Virus-2 infiziert. Die Untersuchungen zeigten, dass Personen mit häufigem Kondomgebrauch (bei >75% der Sexualakte) einem tieferen Ansteckungsrisiko mit dem Genitalherpes Typ 2 ausgesetzt waren. Bei weniger häufigem Kondomeinsatz (bei 0–25% der Sexualakte) war das Ansteckungsrisiko bedeutend höher.
Bei 659 Teilnehmer bestand ein hohes Risiko für eine HSV-1-Infektion, davon wurden 19 Personen mit dem Typ-1-Virus infiziert. Es bestand kein Zusammenhang zwischen einer Herpes Typ-1-Infektion und häufiger Kondombenützung. Die untersuchten Personen gaben selber Auskunft zum Kondomeinsatz.
Die Wissenschaftler empfehlen generell und insbesondere bei Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern, das Kondom regelmässig einzusetzen. Sie schützen sich und ihren Partner vor Infektionen mit dem Genitalherpes und anderen Geschlechtserkrankungen.
24.11.2005