Kopfläuse mit heisser Luft bekämpfen
Läuse haben in den letzten Jahren vermehrt Resistenzen gegen gebräuchliche Läusemittel entwickelt. Die im Fachblatt Pediatrics publizierte Studie hat sechs verschiedene Methoden der Heissluftapplikation zur Vernichtung der Läuse und deren Eier evaluiert.
169 mit Läusen befallene Kinder nahmen an der Studie teil. 6 verschiedene Geräte, welche mit heisser Luft Läuse und deren Eier abtöten sollen, wurden auf ihre Effektivität hin untersucht.
Alle sechs Methoden der Heissluftapplikation führten dazu, dass 88% der Lauseier abstarben, bei den geschlüpften Läusen war die Sterblichkeit unterschiedlich.
Bei der besten Methode, einem speziell angefertigten Gerät (genannt LouseBuster), betrug die Eiermortalität fast 100% und die Mortalität der geschlüpften Läuse 80%. Die benötigte Temperatur war leicht geringer als bei einem normalen Haarföhn, die Dauer der Behandlung betrug 30 Minuten.
Praktisch alle mit dem LouseBuster behandelten Teilnehmer waren eine Woche nach Therapie von den Läusen geheilt. Nebenwirkungen traten keine auf.
Fazit der Autoren
Heisse Luft während 30 Minuten scheint eine effektive, einfache und sichere Methode zu sein, jemanden von einem Lausbefall zu befreien. Darüber hinaus ist nicht mit einer Resistenzbildung zu rechnen.
LouseBuster sind zur Zeit in der Schweiz noch nicht zugelassen. (Anmerk. der Red.
Andere Experten warnen: Weder gebe es andere wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Heissluft, noch sei diese ungefährlich. "Eltern, die Kopfläuse bei ihren Kindern per Föhn behandelten, würden eine grosse Zahl von Verletzungen riskieren", sagt ein Infektionsschutzexperte beim Gesundheitsamt Wiesbaden. (Spiegel, 6.Nov. 2006)
20.11.2006