Krebs dank Forschung immer besser behandelbar
77. Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM), 13. bis 15. Mai 2009, Congress Center Basel.
Krebs ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ab 2010 weltweit die Todesursache Nummer eins. „Herzkreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall stehen künftig erst an zweiter Stelle“, sagte Prof. Dr. med. Thomas Cerny an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) in Basel.
Krebs: Dank Früherkennung und besseren Therapiemethoden häufiger heilbar
Thomas Cerny ist Präsident der Krebsliga Schweiz und Chefarzt Onkologie und Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen. Auch in der Schweiz wird Krebs definitiv zur häufigsten Todesursache aufsteigen, doch erst in etwa drei bis fünf Jahren, so Cerny. „Allerdings ist Krebs aufgrund neuer Möglichkeiten zur Früherkennung und moderner Medikamente immer häufiger heilbar bzw. besser behandelbar“, fügte der Facharzt für Innere Medizin und Medizinische Onkologie hinzu. Selbst fortgeschrittene Tumorerkrankungen lassen sich in Zukunft immer öfter wie chronische Erkrankungen individuell kontrollieren. „Wir werden daher auch mit Krebs alt werden und häufig nicht an der ersten Krebserkrankung sterben“. Die Krebsforschung zählt zu den produktivsten und innovativsten Gebieten der medizinischen Forschung – mit über 30 neuen Medikamenten in den letzten 12 Jahren.
Was sind die Ursachen für den Anstieg der Krebserkrankungen in der weltweiten Statistik der Todesursachen?
„Krebs ist vor allem eine Alterserkrankung. Die Verschiebungen in den Alterspyramiden vieler Länder führen dazu, dass Krebserkrankungen in den kommenden Jahren überproportional zunehmen werden, sagt Thomas Cerny. „Vor allem in der Altersgruppe der über 75-Jährigen beobachten wir in den westlichen Ländern zurzeit eine Beschleunigung, die bis 2030 zu einer Verdoppelung der Krebsfälle führen wird, bevor sich das Wachstum wieder verlangsamt“. In der Schweiz sterben pro Jahr rund 15'400 Menschen an Krebs. Dem stehen rund 34'400 Neuerkrankungen gegenüber. Die häufigste Krebsart bei den Männern sind Prostata- und Lungenkrebs, bei den Frauen Brust- und Dickdarmkrebs.
14.05.2009