Künstliche Befruchtung: Geringes Risiko
Die meisten künstlich erzeugten Kinder sind gesund. Das grösste Risiko bestehe nach wie vor in Mehrlingsschwangerschaften, dies sagt die deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE).
Falls doch einmal eine Fehlentwicklung vorkomme, müsse dies gründlich untersucht werden, dies fordert die deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Auch müssten die Eltern über mögliche Gefahren bei einer In-vitro-Fertilisation (IV) gründlich aufgeklärt werden.
In letzter Zeit wurde mehrfach behauptet, die Risiken einer IVF seien ähnlich hoch wie das Klonen von Tieren. Dies käme daher, weil vereinzelt Kinder, die im Reagenzglas gezeugt wurden, Missbildungen aufwiesen. Die Fehler liessen sich auf das so genannte "Imprinting" zurückführen, die genetische Prägung, bei der ein Gen zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Dies sei unabhängig davon ob es über Vater oder Mutter vererbt werde.
"Diese seltenen Ereignisse müssen dringend und sorgfältig untersucht werden", fordern Experten. Dadurch könnten problematische Mechanismen bei der genetischen Prägung und Krankheitsentstehung aufgeklärt werden. Die Forscher betonen jedoch, dass die überwiegende Mehrzahl der IVF-Kinder gesund sei und auch bei natürlicher Empfängnis ein Restrisiko bestehe.
Mehrlingsschwangerschaften
Die häufigste Todesursache für IVF-Kinder stellen Mehrlingsschwangerschaften dar. Trägt eine Frau mehr als zwei Feten in sich, ist das Risiko für Frühgeburten und Entwicklungsstörungen erhöht. Höhergradige Mehrlinge sollten unbedingt vermieden werden. Das sei einfach zu bewerkstelligen, indem der Arzt nur zwei Eizellen in die Gebärmutter der Frau einpflanzt.
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie lehnt den standardisierten Einsatz der so genannten Präimplantationsdiagnostik (PID) ab. Dabei wird die befruchtete Eizelle vor der Einpflanzung in den Mutterleib untersucht. Nur gesunde Eizellen werden verpflanzt, geschädigte werden ausgefiltert.
Die geringe Zahl der bisher gefundenen Imprinting-Defekte rechtfertige die PID nicht. Möglicherweise sei dies in ferner Zukunft denkbar, wenn die Mechanismen besser bekannt seien. Voraussetzung seien langfristige und internationale Studien zur IVF, die auch die Bereiche Biologie, Tiermedizin, Embryologie und angrenzende Fächer einbeziehen.
Es sollte unbedingt darauf hinweisen, dass zwar in seltenen Fällen Probleme auftreten könnten, die Behandlung jedoch sehr sicher sei.
08.02.2006