Langes Stillen fördert Intelligenz der Kinder
Langes und ausschliessliches Stillen scheint der Intelligenz der Kinder förderlich zu sein. Wahrscheinlich liegt es aber nicht nur an der Muttermilch, meinen Forscher, die über 14'000 Wöchnerinnen und deren Babys untersucht haben.
Die Studie wurde 1996/1997 an 31 Entbindungskliniken in Weissrussland durchgeführt.
Die Hälfte der Teilnehmerinnen nahmen an einem Stillförderungsprogramm durch die Baby-Friendly-Hospital-Initiative der UNICEF teil; die andere Hälfte der Wöchnerinnen bekam keine zusätzliche Betreuung.
43% der Babys im Stillprogramm wurden mit 3 Monaten noch gestillt; bei der unbetreuten Gruppe waren dies lediglich 6%. Es zeigte sich, dass Kinder von Müttern mit zusätzlicher Stillförderung in allen Bereichen besser abschnitten: Die Babys zeigten eine bessere Handlungs-Intelligenz und ihr IQ war um 5.9 Punkte höher gegenüber den Vergleichsbabys. Im Grundschulalter schnitten die länger gestillten Kinder beim Lesen, Schreiben und Rechnen insgesamt ebenfalls besser ab.
Muttermilch und körperliche Nähe
Muttermilch enthält essentielle langkettige Fettsäuren, die die Hirntätigkeit positiv beeinflussen. Ausserdem vermuten die Forscher, dass Muttermilch Wachstumsfaktoren positiv beeinflusst. Nicht nur das: Die körperliche Nähe und Zuwendung scheint sich auch auf die Intelligenz des Kindes auszuwirken; die länger gestillten Kinder zeigten gegenüber den andern Kindern deutliche Vorteile - vor allem bei der verbalen Intelligenz.
Die Forscher bemerken aber auch, dass die Qualität des Muttermilchersatzes in den 90-er Jahren in Weissrussland nicht optimal war. Trotzdem sehen sie die Ergebnisse der Studie als wertvoll an, zumal sie Resultate von vorausgegangenen Studien in diese Richtung bestätigen.
07.05.2008