Leber-Transplantation: Risiko-Analyse mit Punktesystem gibt Sicherheit
Wissenschaftler des UniversitätsSpitals Zürich haben ein Punktesystem entwickelt, das zuverlässig und einfach geeignete Organempfänger identifiziert.
Spenderorgane werden bislang den Personen zugeteilt, die besonders dringend auf eine Transplantation angewiesen sind – so sieht es das Transplantationsgesetz in der Schweiz vor. Im Einzelfall können die Patienten aber zu krank sein für eine Organverpflanzung.
Mediziner aus dem Forschungsteam von Prof. Pierre-Alain Clavien von der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie am Zürcher Universitätsspital haben nun ein Punktesystem entwickelt, das eine einfache und zuverlässige Risikoanalyse vor der Transplantation ermöglicht.
Die Experten analysierten dafür die Daten von 37'255 Patienten, die in den USA eine Spenderleber erhalten hatten. Als massgeblich für den Erfolg einer Transplantation identifizierten sie sechs wichtige Spender- und Empfängerfaktoren.
Dazu zählen:
- Schwere der Erkrankung
- Alter des Spenders sowie Empfängers
- Frühere Transplantationen
- Dauer der Kühlung auf dem Transport des Spenderoranges
- Lebenserhaltende Massnahmen, die der Empfänger benötigt und eine Transplantation notwendig machen könnte.
Das daraus entwickelte Punktesystem überprüften die Chirurgen an 233 Patienten, die am UniversitätsSpital Zürich transplantiert wurden.
"Wir können mit der neuen Methode die Überlebenschancen eines Organempfängers besser abschätzen, als dies bisher möglich war", sagt Studienleiter Prof. Philipp Dutkowski. Bedeutsam sei dies vor dem Hintergrund, dass weltweit viel zu wenige Spenderorgane zur Verfügung stünden.
15.12.2011