Leukämie durch Affenvirus?
Die Hinweise verdichten sich, dass ein Affenvirus an der Entstehung bestimmter Leukämieerkrankungen beteiligt sein könnte. Als möglicher Übertragungsweg kommt ein verunreinigter Polio-Impfstoff in Frage.
Amerikanische Wissenschaftler konnten bei 33 von 55 Patienten mit so genannten non-Hodgkin-Lymphomen Erbmaterial des Affen-Virus SV40 (Simian Virus 40) nachweisen.
Unter dem Begriff non-Hodgkin-Lymphome werden alle bösartigen Tumoren des lymphatischen Systems, die nicht dem Morbus Hodgkin zuzuordnen sind, gezählt. Die genauen Ursachen dieser Krebserkrankungen sind noch nicht bekannt, doch könnten Virusinfektionen dabei eine Rolle spielen.
In Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass das Affen-Virus SV40 bei Krebserkrankungen eine Rolle spielt.
Es wird angenommen, dass das Virus durch verunreinigte Polioimpfstoffe in den späten 50er oder frühen 60er Jahren auf den Menschen übertragen wurde. Diese Impfstoffe wurden aus den Nierenzellen von infizierten Rhesusaffen gewonnen. Infizierte Menschen können das Virus mit dem Speichel oder anderen Körperflüssigkeiten übertragen.
Frappierend ist auch, dass sich im vergleichbaren Zeitraum das Aufkommen von non-Hodgkin-Lymphomen nahezu verdoppelt hat. Bis jetzt konnte dafür noch keine gültige Erklärung gefunden werden.
31.03.2004