Liebeskrankheit als Diagnose
Ein englischer Psychologe fordert mehr Aufmerksamkeit dem Phänomen der Liebeskrankheit. Die aktuellen Forschungsergebnisse würden zeigen, dass es sich dabei um eine wirkliche Krankheit handelt und als Diagnose durchaus ernst zu nehmen sei, wie er in der englischen Zeitschrift The Independent veröffentlichte.
Der englische Psychologe untersuchte die historische Einstellung gegenüber Liebe und geistige Erkrankung beginnend mit den alten Griechen. Vor dem 18. Jahrhundert galt die Liebeskrankheit über lange Zeit als Krankheit. Erst in den letzten 200 Jahren würde sie von den Ärzten nicht mehr als ernsthafte Diagnose akzeptiert werden, obwohl die Auswirkungen der Liebeskrankheit mit den modernsten medizinischen Fachausdrücken durchaus diagnostiziert werden können.
Zu den Symptomen gehören Manien, wie Hochstimmung, ein überhöhtes Selbstbewusstsein aber auch Depressionen mit Schlafstörungen und niedergeschlagener Stimmung. Zudem können die Liebeskranken Zwangsneurosen entwickeln, wie permanentes Abrufen von Textnachrichten oder Mails.
Viele Menschen werden weiter geschickt, die mit der Intensität der Liebe überfordert sind, die durch das Verlieben aus dem Gleichgewicht geraten oder die leiden, weil ihre Liebe nicht erwiedert wird. Dem Pschologen wird niemanden mit der Diagnose „liebeskrank“ überwiesen, so der englische Pschologe. Die genaue Überprüfung der benutzten Sprache kann jedoch ergeben, dass eine Liebeskrankheit durchaus das zugrunde liegende Problem ist.
Viele Studien würden sich mit Beziehungsproblemen oder psychosexuellen Störungen auseinandersetzten, jedoch nur sehr wenig würden sich mit der Liebeskrankheit an sich beschäftigen, argumentiert der englische Psychologe.
10.02.2005