Linksherzschwäche bei älteren Senioren häufiger als angenommen
In einer Englischen Studie an älteren Senioren (+85) in Newcastle zeigte sich, dass jeder zweite Teilnehmer unter einer Linksherzschwäche und deren Beschwerden litt. Und: Bei den meisten dieser Betroffenen war die Krankheit gar nicht diagnostiziert.
An der Newcastle + 85- Studie nahmen 376 Männer und Frauen im Alter zwischen 87 und 89 Jahren teil. Mittels Herzultraschall (Echokardiogramm) untersuchten die Forscher insbesondere die Funktion der linken Herzkammer.
Zusätzlich befragten sie die Teilnehmer zu einer eventuell bestehenden belastungsabhängigen Atemnot (Belastungsdyspnoe). Ob bei den Teilnehmern bereits eine Diagnose für eine Linksherzschwäche gestellt wurde, entnahmen die Forscher aus den Unterlagen der jeweiligen Hausärzte.
Anmerkung: Die Belastungsdyspnoe gilt bei der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) als Frühsymptom. Da die Linksherzschwäche zu einem Blutrückstau in den linken Vorhof und in die Lungengefässe führt, leidet der Betroffene unter Atemnot und eventuell unter Husten.
Ergebnisse der Studie: Bei 119 Teilnehmern (32%) fanden die Forscher eine leichte und bei 75 Teilnehmern (20%) sogar eine mittel- bis stark ausgeprägte Linksherzschwäche (Linksherzinsuffizienz).
Von 74% der Teilnehmer, bei denen Ergebnisse beider Untersuchungen (Ultraschall und Status der Atemnot) vorlagen, litten etwa zwei Drittel unter einer Belastungsdyspnoe und gleichzeitiger Linksherzschwäche. Und: Bei 26% aller Teilnehmer, bei denen die Forscher deutliche Zeichen einer Linksherzschwäche gefunden hatten, fanden sie keine Hinweise dahingehend in den Unterlagen der Hausärzte.
Es scheint, dass bei älteren Senioren (plus 85) häufiger eine Linksherzschwäche besteht, als bisher angenommen und dass häufig, trotz deutlicher Beschwerden, nie eine Diagnose gestellt wurde, so die Forscher.
28.08.2012