Luftverschmutzung begünstigt Lungenentzündungen
Und dies gleich doppelt, wie Forscher in einer Studie herausgefunden haben. Russ in der Luft hilft Bakterien in die Lungen zu gelangen und macht sie gleichzeitig resistent gegen Antibiotika.
Die Studie wurde in der Fachzeitschrift "Environmental Microbiology" publiziert. Luftverschmutzung ist laut WHO das grösste Umwelt-Gesundheitsrisiko und weltweit für sieben Mio. Todesfälle pro Jahr verantwortlich.
Forscher aus Leicester haben nun in ihrer Studie Mechanismen herausgefunden, wie Russpartikel in der Luft die Entstehung von Lungenentzündungen begünstigen.
Doppelter Schaden
Die Erkenntnisse der Forscher sind beunruhigend. Die Russpartikel sind gleich doppelt schädlich. Zum einen führen sie zu Veränderungen der Oberfläche der Bakterien, welche die Resistenz der Bakterien gegen Antibiotika erhöhen. Zum anderen erleichtert der Russ in der Atemluft die Ausbreitung von Pneumokokken und Staphylokokken von den oberen Luftwegen (Nase, Rachen) in die unteren Luftwege (Bronchien, Lunge).
Obwohl dieser Effekt in einem Mäusemodell beobachtet wurde, gehen die Forscher davon aus, dass es sich beim Menschen nicht anders verhält.
Die Studie zeigt einmal mehr einen Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Lungenerkrankungen.