Lumbalgie: Radiologische Untersuchung oft unnötig
Radiologische Abklärungen bei unspezifischen Schmerzen im unteren Rückenbereich (Lenden- oder Lumbalbereich) scheinen häufig überflüssig zu sein. Dies ergab eine Studie an über 1800 Patienten.
Die im Lancet veröffentlichte Studie stützte sich auf Daten aus publizierten Studien, die Patienten mit Lumbalgien einschloss.
Es erfolgte entweder eine sofortige radiologische Abklärung (Röntgen, MRI oder CT) oder man verzichtete darauf und therapierte nach den klinischen Befunden (Beschwerden, Patientenbild etc.).
Insgesamt 1'804 Patienten entsprachen den Einschlusskriterien. Es zeigte sich, dass die sofortige radiologische Abklärung weder kurzfristig (bis 3 Monate) noch längerfristig (6-13 Monate) das Therapieergebnis punkto Schmerzintensität oder der Funktion verbesserte. Auch auf andere Faktoren wie Lebensqualität, psychische Verfassung, Gesamtverbesserung und Patientenzufriedenheit hatten diese Abklärungen keinen Einfluss. Die Dauer der Schmerzen oder die Art der radiologischen Abklärung schienen ebenfalls keinen Einfluss zu haben.
Fazit der Autoren: Sofern kein Verdacht auf eine schwerwiegende Erkrankung besteht, kann bei Patienten mit unspezifischen Rückenschmerzen routinemässig auf radiologische Untersuchungen verzichtet werden, da diese die Therapieergebnisse anscheinend nicht verbessern.
12.02.2009