Lungen-Embolie: Langstreckenflüge sind die zweithäufigste Ursache
An der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim stellte ein Kardiologe das Ergebnis einer Studie zur Ursachenforschung bei Embolien vor.
Eine Lungenembolie, die mit einer Flugreise im Zusammenhang steht, verläuft oft akuter und gefährlicher als eine Lungenembolie anderer Ursache. Das heisst, eine Lungenembolie, die im Verlaufe einer Flugreise stattfindet, hat viel eher eine Reanimation (Herz-Massage, Beatmungshilfe) oder einen tödlichen Ausgang zur Folge. Überlebt der Patient die Lungenembolie, ist die Langzeitprognose nach Entlassung aus dem Spital allerdings deutlich besser als bei Verstopfungen von Lungenarterien anderer Ursachen wie Gerinnungsstörungen, Krebs, Schwangerschaft oder chronischer Bettlägerigkeit.
Der Kardiologe Ralf Lehmann (Frankfurt) untersuchte 257 Krankengeschichten von Patienten mit akuter Lungenarterienembolie und stellte fest, dass, gemessen an der Zahl der Flugpassagiere und den geflogenen Kilometern, Lungenembolien relativ selten sind. Bei Flugreisen von mehr als 5000 Kilometern steigt jedoch das Risiko, im Vergleich zu kürzeren Flügen, um das 20-Fache, so der Experte.
Zusammengekauertes Sitzen auf Flügen in der Economy-Class sowie der niedrige Luftdruck in den Kabinen, Alkoholkonsum und zu wenig Bewegung gelten als Risikofaktoren für eine Embolie auf Flugreisen. Verzicht auf Schlaftabletten und hohen Alkoholkonsum (als Folge bewegt man sich kaum mehr), regelmässiges Aufstehen und Umhergehen oder zumindest Verändern der Körperposition, das Tragen von Stützstrümpfen sowie häufiges Trinken, gelten als wirksame Vorbeugungsmassnahmen.
Die 74. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie fand vom 27. bis 29. März 2008 in Mannheim statt.
31.03.2008