Magengeschwür-Blutung: Soll Aspirin trotzdem weiter eingenommen werden?
Bei Patienten, die zur Vorbeugung von Herzkreislaufstörungen niedrig dosiert Aspirin® einnehmen, ist die Gefahr eines Rückfalls nach Blutungen zwar grösser; im Vergleich zu Placebo kommt es jedoch weniger häufig zu schweren Komplikationen mit Todesfolge.
Aspirin® trägt zur Blutverdünnung bei. Eine Studie ging der Frage nach, ob die Patienten, welche zur Vorbeugung von Herz-Kreislaufstörungen Aspirin niedrig dosiert einnehmen, trotz aktueller Magengeschwürblutung Aspirin weiterhin einnehmen dürfen.
Insgesamt wurden 156 Patienten mit einer Blutung aus einem Magengeschwür untersucht. Nach Blutstillung durch eine Magenspiegelung erhielten die Teilnehmer während 8 Wochen täglich entweder 80 mg Aspirin® oder ein Placebo (Scheinmedikament). Gleichzeitig bekamen alle Teilnehmer einen Protonenpumpenhemmer (starker Säureblocker) intravenös und nach drei Tagen in Form von Tabletten.
Unter Aspirin® kam es bei gut 10% der Teilnehmer zu einer erneuten Blutung; unter Placebo bei gut 5%. Sterbefälle gab es in der Aspiringruppe® 1.3%, unter Placebo fast 13%. Insbesondere gab es unter Aspirin® deutlich weniger Todesfälle wegen Herzkreislauf-, Hirngefäss- sowie Magendarmkomplikationen (1.3%, unter Placebo 10.3%).
Fazit der Autoren: Die kontinuierliche Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin® nach Blutungen aus Magengeschwüren erhöht zwar das Blutungsrisiko; die Fälle von schweren Komplikationen mit Todesfolge sind aber deutlich reduziert. Forscher fordern nun Studien mit einer grösseren Patientenzahl.
18.01.2010