Magensäureblocker begünstigen Darminfektionen
Magensäureblocker (Protonenpumpenhemmer (PPI)) werden häufig bei Magenbeschwerden durch Übersäuerung verschrieben. Viele Keime, die Darminfektionen auslösen sind jedoch säurempfindlich und können sich durch säurehemmende Wirkstoffe besser verbreiten, was das Infektionsrisiko erhöht. Dies belegt eine Datenanalyse.
PPI erhöhen den pH-Wert im Magen und fördern damit das Wachstum der natürlichen Magenflora. Gleichzeitig erhöhen PPI das Risiko für bakterielle Besiedlungen, verändern die Wirkung des Immunsystems und wirken entzündungshemmend.
Forscher suchten in grossen medizinischen Datenbanken nach Studien, die den Zusammenhang zwischen einer PPI-Behandlung und Darminfektionen durch verschiedene Keime (Salmonellen, Campylobacter, Escherichia coli, Clostridium difficile, Vibrio cholerae und Listerien) untersucht hatten.
Resultat: Die Hemmung der Säurebildung durch PPI fördert die Kolonisation von Bakterien und erhöht damit die Anfälligkeit für bakterielle Darminfektionen. Insbesondere bei hospitalisierten Patienten, die mit Antibiotika behandelt werden und bei Reisenden in Risikogebiete mit Durchfallserkrankungen, sollte dies bei einer PPI-Behandlung mitberücksichtigt werden.
16.04.2012